Primaten mit Handy oder: Rotweinbloggen
Die Lu kam vorbei, völlig ausgehungert nach der Elbwanderung, hatte ihren Teller schon leer, bevor der Kerl oder ich überhaupt angefangen hatten zu essen, ich war dann ebenfalls relativ schnell durch, weil ich ein Weberknechtbeinchen im Salat entdeckt hatte und mich fragte, wie ich a) den Rest hatte finden und wegwaschen können, aber nicht bemerken können, dass dem Herrn ein Beinchen fehlt und b) ob ihm vielleicht noch mehr als eine Extremität beim Salateinpacken abgerissen wurde und c) ob ich die jetzt intus hätte oder die lieben Gäste, aber da war der Rest vom Tisch ja beinhart (haha), los iss, jetzt isses auch egal, und so’n Bein merkt man eh nicht, aber ich bin dann erstmal beim Prokeln in Lebensmitteln geblieben, bis der Chirazpegel hoch genug war, um den Teller leerzumachen, währenddessen erzählte Lu von ihren Swarowski-Flipflops, richtete Grüße von Lyssa aus, wir hechelten kurz die Sphäre durch, bevor wir zu den wichtigen Themen kamen (Kerle, Kinder und Kakaogehalt guter Schokolade), der Kerl zog sich irgendwann zurück und schlief in Klamotten ein, während der Mädchenabend noch weiterging, und wie immer um gewisse Uhrzeiten redet man dann über Verflossene und die von uns Gegangenen und warum man nie weiß, was man auf Friedhöfen sagen soll, wenn man denn am Grab steht und wie ungerecht es ist, wenn jemand noch sagt, ich ruf dich an und dann ruft dich jemand anders an, um dir zu sagen, dass dich der andere nie wieder wird anrufen können, mehr Rotwein, mehr Wasser, ich mag es, wenn die Stimmung kippt von lauten hahawasgehtsunsgut zum bewussten gutdassesunssogutgeht, guckmalwaswiralleshaben, guckenwirmalwaskommt, wirdschon, istesbisjetztjaimmer, noch schnell ein Bild geflickrt, noch kurz den Kerl zum Abschied aufgeweckt, um dann wieder mit ihm einzuschlafen, du hoffentlich auch, komm nochmal rum, dasmachenwirmalwieder.
ah, das gelände ist gesäubert, das ist gut weil:
ich wollt noch sagen GERN !
Lu am 12. September 2005