graveyard shift
Am 30. September jährt sich der Todestag von James Dean zum 50. Mal. Die Zeit macht einen tiefen Knicks, verrennt sich aber auch ein bisschen in Laienpsychologie und hübsche Phrasen (ach, wer macht das nicht): Er war wütend auf alle Väter dieser Welt.
James Deans helles, schnelles, dunkles Leben ist eine Geschichte, die jede Zeit neu liest und anders, von der vergeblichen Romantik der Rebellion, über das existenzialistische Pathos und den Widerstand gegen die Verhältnisse bis zum Geschlechterbild so zwischen Kind und Mann, bis zum Schillernden in seiner Sexualität, bis zur Frage, ob er mit Männern gelebt hat und trotzdem die schöne Pier Angeli lieben konnte, die Schauspielerin, die einen anderen heiratete und später zerbrochen ist und früh gestorben wie so viele, die seinen Weg gekreuzt haben. James Dean wusste um diese Wirkung, er wusste um seine Wandelbarkeit, das war Teil seiner Methode, Teil seiner Schauspielkunst: Er wusste, dass er Wachs sein würde in den Händen der Menschen, damit sie ihre Sehnsüchte daraus formen konnten.
Das ist das Zeitgemäße an James Dean, dieses Schillern, diese Veränderung, diese Weigerung, sich festzulegen – dieses vielleicht eigentliche moderne Gefühl, die Ambivalenz.
Zur Feier des Tages verlinke ich mal wieder meine Urlaubserlebnisse an Mr. Deans Grab und ein paar flickr-Bilderchen (eins, zwei, drei, vier).