Kochbücher 2010
„Schöner Tag noch“ hat einen hübschen Jahresrückblick auf ihre neu erworbenen Kochbücher gemacht. Gute Idee. Klau ich sofort. Vor allem, weil wir das gleiche Lieblingskochbuch haben, das in meinem Foto ganz oben auf dem Stapel liegt.
Der Rest der Bücher ist nach Größe und völlig wertungsfrei gestapelt.
1. Lieblingskochbuch und eindeutig das, aus dem ich am meisten gekocht habe: Die neue vegetarische Küche von Maria Elia. Danke nochmal an Ramses für den Tipp. Meine Nachkochergebnisse: Pastinakenrisotto mit Thymianpesto, rote Linsensuppe mit Orange und Ingwer (das einzige Rezept, das ich nicht ganz so toll fand), knusprige Kürbis-Polenta-Streifen mit Rosmarin, grüne Linsen mit Roter Bete, Mozzarella und Champignons en papillote (mein heimlicher Star), Maissuppe mit Zitronengras, Crème Brûlée mit Roquefort, Weintrauben und Pekannüssen und ein Risotto mit geröstetem Radicchio und Erdbeeren. Außerdem „gekocht“, aber nicht gebloggt: Popcorn mit salziger Butter und Rosmarin sowie Schokoladentrüffel mit Kardamon-Orangen-Aroma.
2. Natürlich Jamie ist ein saisonales Kochbuch. Das heißt, es beginnt mit Frühlingsrezepten und hangelt sich nach und nach durchs Jahr. Ich habe daraus die Blumenkohlröschen im Curryteig, einen Caesar Salad und den indischen Möhrensalat zubereitet und es war alles lecker. Momentan koche ich so gut wie fleischlos, was einem Jamie-Oliver-Kochbuch nie so richtig gut tut, denn bei ihm wimmelt es von leckeren Braten. Trotzdem mag ich das Konzept des Buchs sehr gerne, auch wenn ich mit seinen Pflanztipps nichts anfangen kann, und wie immer bei Jamie lässt sich alles recht entspannt nachkochen.
3. Bei River Cottage Everyday von Hugh Fearnley-Whittingstall bin ich mir nicht sicher, ob ich das nicht schon 2009 gekauft habe, aber egal. Die Serie vom River Cottage war eine der ersten, die der Kerl und ich auf ITV gesehen habe, in der wir mal schlichtes, schnickschnackfreies Essen zu sehen bekommen haben. Der Mann mit dem langen Namen hat auch eine Kolumne im Guardian, die ich allerdings seltener lese. Ich mag an dem Buch, dass es mit weniger Minze auskommt als Jamie und dass es recht einfache, aber immer schmackhafte Gerichte sind, mit denen auch Anfänger_innen gut klarkommen. Aus dem Buch stammt das Rezept, das mich zu einem Dicke-Bohnen-Groupie gemacht hat: das Favabohnenpüree. Außerdem daraus zubereitet: der Couscoussalat, der seitdem zu einer festen Größe in unserer Küche geworden ist. Unser derzeitiges Bratapfelrezept stammt auch aus diesem Buch, und ich glaube, ich muss da mal wieder länger drin rumblättern. Einziger Kritikpunkt, der aber sehr persönlich ist: Auch hier werden wieder Fleischberge verarbeitet, aber Hugh nimmt sich immerhin auch die weniger bekannten Stücke vor, die es günstig beim Metzger gibt.
4. ganz & einfach von Dieter Moor und Sabine Schneider. Das Tolle daran, eine Lektorin zu haben, ist, dass man dauernd Bücher geschenkt bekommt. Das hier ist eins davon. Moor betreibt seit einigen Jahren mit seiner Frau einen demeter-Hof in Brandenburg, und die Rezepte bedienen sich logischerweise der Zutaten, die er erntet. Sie sind mir inzwischen zu einfach, aber ich glaube, wenn ich das Buch vor einem Jahr in der Hand gehabt hätte, wäre das perfekt gewesen. Außerdem ist es wirklich schön aufgemacht und zeigt auf jeder Seite, wie simpel es ist, genussvolle Küche zuzubereiten.
5. VegItalia von Ursula Ferrigno. Ein Leserinnengeschenk, das mir wirklich gut gefällt. Auch hier: recht einfache Rezepte, aber immer mit dem gewissen Kniff, auf den ich noch nicht gekommen wäre. Bisher nachgekocht: Rotolo ripieno, eine Rolle aus Nudelteig, gefüllt mit Ricotta, gewürfelten Tomaten und Spinat; Pasta e Fagioli, eine dicke Suppe mit Bohnen und Nudeln, und Rigatoni con cipolle, Pasta mit einer cremigen Zwiebelsauce. Ich glaube, mit dem Buch werde ich noch eine Menge Spaß haben.
6. Ottolenghi – The Cookbook. Von Yotam Ottolenghi koche ich gerne Kram aus seiner Guardian–Kolumne nach, zum Beispiel den Salat mit Roter Bete und Avocado, die Blumenkohltorte oder den Salat aus grünen Linsen mit Walnüssen in Kurkumahonig, der allerdings eher doof war – was am Akazienhonig gelegen haben MUSS und an nichts anderem. Ich probiere das auf jeden Fall nochmal. Aus dem Buch habe ich drei Dinge nachgekocht, die alle sehr lecker waren: die gerösteten Süßkartoffeln mit Ingwerdressing – das Dressing haue ich inzwischen an so ziemlich jedes Gemüse; die Parmesankekse mit Mohn sowie die Krachertorte aller Krachtertorten, der Macadamia-Karamell-Käsekuchen. Das Buch ist optisch wunderbar, alles sehr organisch und haptisch und lecker; die Rezepte ähneln sehr der Kolumne. Braucht man also eigentlich nicht als Buch, macht aber trotzdem Freude im Regal.
7. ad hoc at home von Thomas Keller. Was genau dieses Buch ist, habe ich hier beschrieben und auch gleich das erste Rezept ausprobiert, nämlich das Pfefferminzeis mit Schokostückchen. Das Eis-Grundrezept gehört inzwischen zu meinen Standards, und ich benutze es als Basis für jede Art von Eiscreme (wenn ich nicht gerade was mit Salz ausprobiere). Außerdem aus dem Buch zubereitet: die Knoblauchcroutons, die ich seitdem in jeden, aber auch wirklich jeden Salat werfe, und manchmal einfach so esse, sowie die extrem leckere Blumenkohlrahmsuppe mit Rote-Bete-Chips. Das Buch hat keine ausgefallenen Rezepte, aber verfeinert die gängigen, die man eben so kennt, mit einer unaufwendigen Raffinesse, die aus Brotstückchen in Knoblauchbutter etwas macht, mit dem man mich zum breitesten Grinsen östlich des Mississippi kriegt.
8. Italien – die landestypische Küche von Ingeborg Pils und Stefan Pallmer. Das war ein Geschenk von Herrn Paul, das ich noch am Abend des Geschenktbekommens durchgeblättert habe und sofort einen Flug buchen wollte. Das Buch ist genau wie sein Kumpel Culinaria USA eher ein Reiseführer als ein Kochbuch. Aus dem USA-Buch habe ich immerhin das Brownierezept to end all Brownierezepte gefischt und danach nie wieder ein anderes Rezept ausprobiert. Mal sehen, wann ich endlich aus diesem Buch etwas koche anstatt nur sabbernd darin rumzublättern.