Harrison’s Flowers
Harrison’s Flowers: Die Story ist ziemlich daneben: David Strathairn spielt Fotoreporter Harrison Lloyd, der im Jugoslawien-Krieg angeblich umkommt. Seine Frau Sarah (Andie McDowell) glaubt das nicht und setzt sich mal eben ins Flugzeug, um selber nach ihm zu suchen. Sie gerät natürlich mitten in die Kriegswirren, und so wandelt sich der Film vom betulichem Familienkino zu einem Hardcore-Kriegsfilm mit einer Menge Metzeleien und viel Blut. Ich hätte mir gewünscht, dass es so bleibt, obwohl der Film einem schon viel abverlangt; der Krieg wird sehr grafisch und wahrheitsgetreu als ein völlig sinnloses, brutales, abscheuliches Morden dargestellt. Oder wie Lichtblick Adrien Brody es passend ausdrückt: „There are no good guys.“
Meiner Meinung nach wäre es ein passendes Ende gewesen, wenn Sarah ihren Mann nicht gefunden hätte, aber natürlich tut sie das, und natürlich kriegen sie und ihre Helfer ihn heile nach Hause, und natürlich wird er wieder völlig gesund, und sogar sein Sohn hat ihn plötzlich lieb, obwohl der vorher eher distanziert war.
Ich gestehe dem Film einen ziemlich eindrucksvollen Mittelteil zu, auch wenn der durch seine gute Absicht ziemlich lang geraten ist. Aber was diese absolut bescheuerte Rahmenhandlung sollte, weiß ich wirklich nicht.