Unser Mann in Shanghai
Don Dahlmann war gerade kurz in China und erzählt. Hier geht’s zum ersten Teil der launigen Reisebeschreibung, und von da kann man sich entspannt weiterklicken.
Kostprobe aus Tag 2:
„Doch das ist nicht mal das gefährliche in China. Das wirklich lebensgefährliche ist der Verkehr. Die Themen “Verkehrssicherheit” und “Rücksichtsnahme im Straßenverkehr” sind nicht existent. Auf den Fußgänger warten hier verschiedene Herausforderungen.
1. Die Straße an einer Ampel überqueren.
Das ist gar nicht so leicht, wie es sich anhört, weil eine rote Ampel für viele nur eine grobe Empfehlung darstellt. Vor allem Taxen und Motorroller empfinden rote Ampeln grundsätzlich als lästig und fahren gerne weiter. Also auch wenn “grün” angezeigt wird, heißt das noch lange nicht, dass auch keiner mehr kommt. Wenn einer ankommt muss man zur Seite springen. Die meisten Motorroller umkurven einen irgendwie, Autofahrer gehen aber davon dass man klug genug ist einzusehen, dass man als Fußgänger die schlechteren Karten hat. (…)3. Autobahnen haben noch andere Regeln.
Es gibt wohl kein Rechtsfahrgebot, und wenn, dann hat es wohl einen ähnlichen intensiven Empfehlungscharakter, wie die rote Ampel. Überholt wird dementsprechend überall und ohne Blinker. Man zieht einfach rüber und hofft darauf, dass der andere schon aufpassen wird. Dabei entstehen, zumindest wie ich gesehen und von anderen gehört habe, erstaunlich wenig Unfälle. Vermutlich, weil man weiß, dass sich alle anderen genauso bescheuert verhalten wie man selber. Ansonsten einfach mit allem rechnen, vor allem mit Dingen, mit denen man nie im Leben gerechnet hat, weil so bescheuert kann man ja nicht sein usw.