Kettenreaktion

Das war nämlich so. Florian und ich (und noch ein paar andere) waren im Februar beim Mixed Grill in London. Dort gab es während der Veranstaltung einen Perlwein zu trinken, der völlig an mir vorbeigegangen ist. An Florian nicht, denn der kontaktierte den französischen Hersteller, der ihm eine Kiste nach Hamburg schickte.

Kurze Zeit später organisierte Florian den Burger Thursday im Hamburger betahaus. Als kleines Goodie schenkte er jedem, der wollte, ein winziges Glas dieses Perlweins ein, der sich Le 7 nannte, und meinte, er könne da bei Interesse eine Großbestellung organisieren.

Ich liebe Sekt. Und Prosecco. Und Champagner. Und seit meinem Rom-Besuch Franciacorta. Alles, wo Blubber drin ist, ist meins. Und wenn es bunt ist, ist es noch meinsiger. Daher bestellte ich flugs zwei Kisten, die anderen bestellten ebenfalls, und wir warteten auf die Lieferung.

Die traf vor kurzem ein, und am Samstag brachte mir Malte (nochmals vielen Dank) meine zwei Kistchen an die Haustür. Die erste Flasche wurde sofort geköpft, und seitdem jammere ich, dass ich Horst nur zwei Kisten bestellt habe und nicht 20.

Der Rosé Véritable méthode ancestrale von Domaine du Fontenay hat lockere 9% Alkohol. Ein tiefer Geschmack nach Holunder und ein bisschen Rhabarber, ein Hauch Hefe ist noch zu erahnen, und ich behaupte, im Mund bleiben ein paar Walderdbeeren zurück. Dazu ein leichtes Prickeln, nicht so billig wie bei Sekt, nicht so protzig wie bei Champagner, genau richtig für den Sommer oder für jede Jahreszeit, die gute Laune verdient hat.

Allem Anfang, den ich auch über Florian in London kennengelernt habe und der meinen Lieblingsweißwein auf der Karte des St Johns Bread and Wine aussuchte, hat über Le 7 etwas mehr geschrieben, genau wie Originalverkorkt. Beide erwähnen, wer Le 7 außer uns ebenfalls mag: Das noma, das angeblich beste Restaurant der Welt, hat auch ein paar Kisten geordert. Ihr könnt das hier tun.

Und das finde ich so lustig an diesen Ketten. Dass ich in Hamburg sitze, glücklich an einem französischen Perlwein nippe und mir vorstellen kann, in Kopenhagen zu sein. (Und darüber jammere, das nur noch elf Flaschen lang zu können.)