Salt

Salt erzählt die Geschichte eines amerikanischen Geheimdienstmitarbeiters, der von einem Ãœberläufer beschuldigt wird, ein russischer Maulwurf zu sein, und in den zwei Filmstunden ist dieser Mitarbeiter dann damit beschäftigt, diese Aussage zu entwerten – oder zu bekräftigen. Dabei gibt’s wilde Jagden auf Autodächern, Motorrädern und Fenstersimsen, die Munition geht nie zur Neige, und die Blutkonserven Washingtons werden bis an ihre Grenzen gebracht. Solider Actionkram also. Das einzig besondere an dem Film: Salt ist kein Mitarbeiter, sondern eine Mitarbeiterin.

Angelina Jolie darf zunächst im Kostümchen durch die Gegend stöckeln und verwandelt sich mehr und mehr in eine Actiondrohne. Kann man ganz okay weggucken, hat aber einige Momente, die ich sehr unschön fand. Eine betrifft ihren Ehemann, und sie steckt sie extrem gefühllos weg. Darüber grübelte ich etwas länger: Hätte ich es einem Kerl ähnlich übel genommen so kalt zu sein? Ich glaube ja, aber hier fällt es noch extremer auf. Lustigerweise hat diese Szene für mich den Film besser gemacht, weil er eben kein „weiblicher“ Actionfilm ist, sondern schlicht: ein Actionfilm. Aber wo ich gerade von „besser gemacht“ rede: Ich fand den Film trotzdem doof. Da war nichts dabei, was ich nicht schon woanders mal gesehen hätte, und nur weil eine weibliche Hand schnell am Abzug ist, macht es die Schießereien nicht spannender.

Bechdel-Test bestanden?

1. Es müssen mindestens zwei Frauen mitspielen, die
2. miteinander reden
3. und zwar über etwas anderes als Männer.

Tscha. Da hat man schon eine weibliche Hauptfigur – das muss doch endlich mal wieder klappen mit dem Test? Tut’s aber nicht. Sämtliche Kollegen bzw. Widersacher von Salt sind Männer, was ich gerade hier extrem bescheuert fand. Wenn es eine scheinbare Elitetante gibt, warum dann nicht zwei, drei, 17, die sich mit ihr anlegen dürfen? Narf.

Bechdel-Test bestanden? Nein.