The Adjustment Bureau
Aus manchen Kurzgeschichten von Philip K. Dick kann man ganz großartige Filme machen (Blade Runner), aus anderen eher so mittelausgegorene Irgendwiedinger. The Adjustment Bureau (Der Plan) gehört leider zu der zweiten Sorte. Matt Damon spielt einen aufstrebenden Politiker, der lange in den Umfragen vorne liegt, bis ein Skandälchen seine Hoffnungen auf einen Senatssitz zunichte macht. Am Wahlabend trifft er auf dem Herrenklo (ja, superromantisch, richtig) seines Hotels die Frau seiner Träume (Emily Blunt), es wird geknutscht, die beiden trennen sich – aber die kurze Begegnung hat Mattie so beeindruckt, dass er erstmals eine authentische Rede hält, die ihm das Wahlvolk wieder zu Füßen liegen lässt (ja, superglaubhaft, richtig). Die beiden treffen sich wieder, aber bevor die große Romanze anfängt, funkt das Justierbüro dazwischen, indem es Matt sagt, nee, große Liebe ist nicht, das ist nicht der Plan vom Chairman. Tu, was wir dir sagen, red nicht drüber, und du machst richtig Karriere.
Was ich dem Film zugute halte, ist, dass Matt diese seltsame Story einfach mal glaubt und nicht anfängt, nutzlos rumzudiskutieren. Also die Idee, dass es eine Organisation gibt, die sich einen Plan für die Welt ausdenkt, und unser freier Wille ist gar nicht so frei wie wir glauben. Was ich dem Film allerdings übelnehme, ist, dass er daraus nichts macht. Mal fügt Matt sich, dann wieder nicht, dann wieder doch, und zum Schluss passiert eigentlich das, womit man gerechnet hat, sonst wäre die Filmstimmung von Anfang an viel düsterer gewesen. Apropos Stimmung: Die fand ich ebenfalls mittelausgegoren und irgendwie. Anfangs hippe Politiksprengsel mit Madeleine Albright und Jon Stewart, dann wieder Fantasysetting mit Sphärenmusik, zwischendurch heutiges New York mit heutigem Soundtrack – das passte alles nicht richtig zusammen. Und deswegen ist es leider auch kein richtig guter Film geworden. Eigentlich nicht mal ein guter.
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Bechdel-Test bestanden?
1. Es müssen mindestens zwei Frauen mitspielen, die
2. miteinander reden
3. und zwar über etwas anderes als Männer.
Haha. Im gesamten Film darf nur Emily Blunt als was Weibliches was sagen (von Ein-Satz-Rollen wie Empfangsdamen etc. abgesehen), und ihre Rolle ist auch extrem undankbar. Sie hat zwar hübsche, selbstbewusste Dialoge mit Matt, aber im Prinzip beschränkt sich ihr Charakter darauf, auf den Mann ihres Herzens zu warten. Und das gesamte Adjustment Bureau besteht aus Kerlen. Scheinbar haben Frauen keinen großen Plan für die Welt.
Bechdel-Test bestanden? Hell no.