Ich hab vor einiger Zeit dem u-magazine ein kurzes Interview gegeben. Meinereiner taucht mit mehreren anderen in einem Artikel auf, der sich mit Werten und Geld beschäftigt – jedenfalls klang die Mail des Redakteurs so, der mich um das Interview bat. Wir haben uns auf einen Milchkaffee getroffen, und ich habe mich bemüht, nicht allzuviel Quatsch in 20 Minuten von mir zu geben. Der einzige Satz, an den ich mich erinnere, war die Antwort auf seine Frage, inwiefern mein Texterdasein ins Privatleben überschwappt, worauf ich spontan – und leider ehrlich – gesagt habe: „Ich gucke Liebesbriefe auf Rechtschreibfehler durch.“
Der Satz ist aber nicht im Artikel gelandet. Stattdessen wurde meine gesamte schillernde Persönlichkeit auf folgendes Statement reduziert: „Geld bedeutet für mich, Quatsch machen zu können, zum Beispiel zehn Packen DVDs auf einmal zu kaufen.“
Hm. Naja. Obwohl: Eigentlich trifft’s das doch ganz gut.
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Edit: Der Redakteur des betreffenden Artikels hat mich gerade angemailt, nachdem er meine Zeilen hier gelesen hat. Er meinte, ich klänge etwas enttäuscht, dass nur so wenig von mir im Artikel auftauchen würde (und ich hoffe, ich habe die Mail jetzt nicht falsch verstanden). Deswegen vielleicht nochmal zur Verdeutlichung: Ich fand sowohl das Interview spannend (denn ich geb nicht so oft welche) als auch den Artikel, den ihr lesen könnt, wenn ihr euch das durchaus empfehlenswerte u_magazine kauft.
(Memo to me: Ironie („schillernde Persönlichkeit“) geht nicht im Weblog. Weißt du doch eigentlich.)