Baader

Baader: zähes und unausgegorenes Werk über die Anfänge der RAF. Die Faszination des Titelhelden wird nie begründet, und daher fällt es auch ziemlich schwer nachzuvollziehen, warum die ganzen Nasen damals so wild darauf waren, das Schweinesystem ändern zu wollen. Frank Giering macht seine Sache als Baader zwar gut, aber der Rest der Bande sondert eine Platitüde nach der anderen ab, und das dummerweise auch noch extrem unüberzeugend.

Um dem Film folgen zu können, muss man sich bereits ein bisschen in deutscher Geschichte auskennen – was okay gewesen wäre, wenn man wenigstens einen neuen Blickwinkel auf die damaligen Geschehnisse bekommen hätte. Bekommt man aber nicht. Der Film sieht aus wie eine Mischung aus Soziopic und ausgeuferter Doku. Noch ein bisschen Pseudopunk unter die Schießübungen in Palästina, eine halbgare Vater-Sohn-Assoziation zwischen Baader und dem Polizeipräsidenten, ein völlig absurder religiöser Rechtfertigungsunterton („War Jesus ein Revolutionär und müssen wir daher konsequenterweise alle zehn Gebote brechen?“) und ein Ende, das überhaupt nicht der Wirklichkeit entspricht, und fertig ist das bemüht unkonventionelle Filmchen? Nee, nicht wirklich.