Edmond

Edmond erzählt die Geschichte eines Mannes, der eines Tages beschließt, seine Frau zu verlassen. Angeblich liebt er sie seit Jahren nicht mehr, und heute ist eben der Tag zu gehen. Er macht sich auf den Weg in die Stadt, die Stripclubs, Peepshows und Bars. Gleich in der ersten begegnet er einem Unbekannten, der sich gerne sein Gejammere anhört (“I don’t feel like a man”) und ihm den grandiosen Tipp gibt, sich ein bisschen pussy zu besorgen. William H. Macy gibt sein Bestes, uns davon zu überzeugen, dass er aus seiner Haut als gelangweilter, entnervter Ex-Ehemann kommt, aber es gelingt ihm leider nicht immer. Er feilscht mit den Huren um seine Bezahlung, beschwert sich bei der Peepshowtänzerin, dass er sie nicht anfassen kann und will mit den Kartentrickspielern auf der Straße darüber diskutieren, wo nun wirklich die Dame gelegen hat. Die Szenen könnten bitter wirken, sie könnten komisch sein, aber sie sind irgendwo mittendrin, bleiben haltlos und vermögen nicht zu fesseln. Und so wirkt auch die Explosion, die Edmond schließlich verursacht und die in einem Mord endet, eher aufgesetzt als konsequent. Edmond fühlt sich an wie ein Film, der gut bei nöligen Männerselbsthilfegruppen ankommen würde, weil die Mädels, die Schwarzen, die Schwulen und überhaupt alle anderen Menschen daran schuld sind, dass Männer nicht mehr Männer sein dürfen und diese sich jetzt für die bösen, bösen Demütigungen rächen. Da fand ich Falling Down überzeugender.