This is how I work

Frau Donnerhall hat mich zwar nicht gefragt, aber ich antworte trotzdem.

Bloggerinnen-Typ: alles geht. Früher Filme und Golf, dann Opern und Futter, jetzt Kunstgeschichte und Fußball. Und München. Und Feminismus. Und Bücher.

Gerätschaften digital: MacBook Air, iPhone 4, Nikon S1 für die Futterfotos, iPad zum SkyGo-Gucken, Kindle als eReader (wird sehr selten genutzt).

Gerätschaften analog: Moleskine in A6 (immer im Rucksack für spontane Notizen), Moleskine in A5 für die Uni und die Werbung. Ich hatte im letzten Semester, als ich merkte, dass der Moleskine-Verbrauch recht hoch wird, mal eine Billovariante angetestet, bin aber reumütig zu meinen Lieblingen zurückgekehrt. Zum Schreiben irgendein Kugelschreiber, irgendein Tintenroller, ein neongelber LUCY-Bleistift (weil er neongelb ist), ein neongelber Textmarker. Ich kann bedauerlicherweise nicht mehr mit Füllern schreiben; mehrfach versucht, mehrfach genervt zu Kuli und Tintenroller zurückgekehrt. Ich hätte hier aber noch einen Old-School-Pelikan und einen schicken Lamy rumliegen. Auf meinem Nachttisch in Hamburg liegt mein geliebter arte-Bleistift, mit dem ich abends im Bett in meine Bücher reinmale. In München liegt irgendein Bleistift, aber der malt auch super in Bücher.

Arbeitsweise: konzentriert. Alles brav erledigen, dann kann ich entspannt surfen und lesen und kochen.

Welche Tools nutzt du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung?

Ich blogge in WordPress und lasse mich dabei vom Kerl und von Herrn Fischer technisch bepuscheln. Ich weiß immer noch nicht, wie mein Weblog funktioniert und ich will es auch nicht wissen. Ich will nur schreiben, und die Jungs sorgen dafür, dass ich das stressfrei kann. Wunderbar.

Ich recherchiere mit Google und allem anderen, was das Netz so hergibt. Ich liebe es, von einem Link zum anderen zu hüpfen, genau wie ich gerade wiederentdecke, wie toll es in Büchern in der Bibliothek ist, sich von einer Bibliografie zur nächsten zu hangeln.

Meine Bookmarks liegen schlicht im Browser (Chrome) oder auf Pinboard. Da verwalte ich aber nicht groß was; meine Bookmarks sind relativ überschaubar und werden in regelmäßigen Abständen entrümpelt. Bei Pinboard lasse ich meist alles rumliegen.

Wo sammelst du deine Blogideen?

Gar nicht. Wenn ich etwas verbloggen will, mache ich das sofort. Die Artikel, die ich in WordPress anfange und nicht sofort beende, erblicken nie das Licht der Welt.

Was ist dein bester Zeitspar-Trick/Shortcut fürs Bloggen/im Internet?

Haha. Zeitsparen im Internet? Ich lachte.

Ach doch, einen habe ich: Wenn du was in die WordPress-Maske eingibst, schmeiß es vor dem Speichern mit Apfel-C in die Zwischenablage. Das rettet beim üblichen WP-Schluckauf oder Neu-Einlog-Zwang oder was auch immer dieses System von dir will, einen langen, schönen Blogeintrag und du musst deinen Rechner nicht anschreien.

Benutzt du eine To-Do List-App? Welche?

Nein. Vielleicht habe ich schlicht weniger zu tun als ihr, aber mir hat sich der Sinn von To-Do-Listen nie erschlossen. Die einzigen Male, wo ich mir notiere, was ich zu tun habe, sind die Tage in der Agentur, an denen zu meinen drei, vier normalen Jobs auf einmal fünfzehn Kleinscheißjobs kommen, die alle heute noch rausmüssen. Dann schreibe ich sie auf ein Post-it, arbeite sie ab und streiche sie durch. Zweite Gelegenheit für Listen: große Reisen, für die ein großer Koffer gepackt werden muss. Kommt selten vor, aber da fühle ich mich sicherer, wenn ich auf einer Liste überprüfen kann, ob ich auch alles dabei habe. Dritte Gelegenheit: Einkaufsliste. Die mache ich brav mit Bleistift und einem dieser bunten Würfelblöcke. Termine stehen im MacBook- und iPhone-Kalender, Rest habe ich im Kopf.

Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät, ohne das du nicht leben kannst?

Kühlschrank, Herd, Korkenzieher.

Gibt es etwas, das du besser kannst als andere?

Schreiben. Bücher auf die Amazon-Wunschliste packen und sie erst nach fünf Jahren wieder löschen. Hoffentlich irgendwann Ariensingen und Kunstgeschichte.

Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen?

Meistens nichts. Ich kann beim Schreiben keine Musik mit Text ertragen, weil mich Worte ablenken. Wenn ich das Großraumbüro ausblenden muss, läuft Elektrokram oder eine russische Oper, deren Text ich nicht verstehe. Wenn ich über Musikwissenschaften blogge, läuft meist das Stück, über das ich schreibe.

Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Nachtigall?

Weder noch. Zu Agenturzeiten stehe ich um 7 auf, für die Uni um 8, und wie ich im letzten Semester gemerkt habe, kommt 8 meinem natürlichen Schlafrhythmus deutlich mehr entgegen. Deswegen bin ich am Wochenende auch so um diese Zeit wach. Um Mitternacht fallen mir spätestens die Augen zu, außer wenn mir jemand White Russians vor die Nase stellt.

Eher introvertiert oder extrovertiert?

Ich höre lieber zu als rumzuquatschen, aber wenn ich auf eine Bühne muss, mache ich gnadenlos die Rampensau.

Wer sollte diese Fragen auch beantworten?

Jeder der mag.

Der beste Rat, den du je bekommen hast?

„Wenn Sie mit Bauchentscheidungen besser leben, sollten Sie einfach öfter auf Ihren Bauch hören.“ (Schlaue Therapeutin war schlau.)

Noch irgendwas wichtiges?

Immer nett zu Empfangsdamen, Hausmeistern und IT-Admins sein.