Troy
Troy (Troja): hochkarätig besetzte Sagenschmonzette. Ich fand Brad Pitt gar nicht so fies daneben, wie ich erwartet hatte. Natürlich ist er als mythischer Kriegsheld so überzeugend wie ein Toastbrot, aber als arroganter Wichtigtuer mit Schwert, der so viele Mädels wie möglich ins Bett kriegen und im Kampf die Unsterblichkeit erringen will, macht er sich recht gut.
Die Einzelkämpfe, allen voran den gegen Hector (Eric Bana), fand ich sehr schön choreografiert, die Massenszenen waren allerdings (im wahrsten Sinne des Wortes) sterbenslangweilig. Die Geschichte selbst ist auch nicht gerade überraschend; jeder kennst die Story von Paris (mit sparsamer Mimik: Orlando Bloom), Helena (bieder-brav-doof und nicht die Spur schönste Frau der Welt: Diane Kruger) und dem Kampf zwischen Griechenland und Troja, in dem irgendwann (im Film nach zwei langen Stunden) das Holzpferdchen ins Spiel kommt (letzte Klammer vor der Autobahn). Der Rest ist Films ist Schlachtengetümmel, viel Gequatsche über Blut und Ehre und Griechenland und ach, keine Ahnung, ich hab viel im Schnelldurchlauf geguckt, weil mir die Ethno-Musik von James „Titanic“ Horner so auf die Ovarien ging, und ne Menge bekannter Gesichter in offensichtlichen Plastik-Kostümen.
Am dämlichsten fand ich die Storyline von Briseis, die eigentlich im Apollo-Tempel ihre Jungfräulichkeit schwört, aber beim Anblick von Herrn Pitt ziemlich sofort in dessen Arme sinkt. Schön fand ich dagegen die Szene, in der brennende Pfeile der Trojaner die Nacht erhellen und einige Dialoge, die zwar inhaltlich hehres Blabla waren, aber in Heldenfilmen mag ich sowas: “Men are haunted by the vastness of eternity. And so we ask ourselves: will our actions echo across centuries? Will strangers hear our names long after we are gone, and wonder who we were, how bravely we fought, how fiercely we loved?”
(Ja, mag auch sein, dass die Stimme von Sean Bean mich hier etwas abgelenkt hat.)