Links vom 4. Oktober 2014 – Serie und Zyklus
Forty Portraits in Forty Years
Nicholas Nixons „The Brown Sisters“ ist eine fotografische Serie, in der Nixon, wie der Titel schon sagt, die vier Brown-Schwestern ablichtet – seit 1975.
„Even as the images tell us, in no uncertain terms, that this is what it looks like to grow old, this is the irrefutable truth, we also learn: This is what endurance looks like.
It is the endurance of sisterhood in particular. Nixon, who grew up a single child, says he has always been particularly intrigued by the sisterly unit, and it shows in these images. With each passing year, the sisters seem to present more of a united front. Earlier assertions of their individuality — the arms folded across the chest, the standing apart — give way to a literal leaning on one another, as if independence is no longer such a concern. We see what goes on between the sisters in their bodies, particularly their limbs. A hand clasps a sister’s waist, arms embrace arms or are slung in casual solidarity over a shoulder. A palm steadies another’s neck, reassuring. The cumulative effect is dizzying and powerful. When 36 prints were exhibited in a gallery in Granada, Spain, viewers openly wept.“
Ich mag die Serie sehr gerne und habe mich sehr gefreut, sie im letzten Semester in einer meiner Vorlesungen wiederzufinden. Dort haben wir über fotografische Porträts gesprochen sowie den Unterschied zwischen Serien und Zyklen. Eine Serie besteht aus Aufnahmen des immer gleichen Sujets, während ein Zyklus ein übergeordnetes Thema hat, aber nicht notwendigerweise immer das gleiche Objekt vor der Kamera.
Eine Serie, die ich in der Vorlesung kennengelernt habe und die mir sehr gefällt, war Rineke Dijkstras Arbeit über Mütter, die gerade entbunden hatten. Sie stellte die Frauen nackt oder fast nackt mit ihrem Kind vor eine kahle Krankenhauswand, zeigte nicht den üblichen schmonzigen Mutterschaftsglow, sondern Erschöpfung, Arbeit und Blut. (Die ersten vier Bilder gehören zu dieser Serie.)
Ein bekannter Zyklus, den ich auch nicht müde werde anzuschauen, ist August Sanders Menschen des 20. Jahrhunderts. Hier schöne fünf Minuten von WestArt Meisterwerke über diese Bilder. Das Bild Jungbauern, das auch im Beitrag erwähnt wird, fand sich übrigens auch in der Ausstellung The Family of Man von 1955 im MoMA wieder.
Der letzte Zyklus, den ich euch ans Herz legen möchte, ist Deutsche von Stefan Moses. Er fotografierte seit den 1960er Jahren Menschen in ihrer Berufskleidung vor einer weißen Wand, wobei die Wand ein Laken war, das an verschiedenen Orten in Deutschland aufgespannt wurde. Hier ist ganz unten eins meiner liebsten Motive zu finden, die Straßenbahnschaffnerinnen.