Wieder mal schönes Zeug im SZ-Magazin: ein Bericht über Jackie Chan (mit dem ich eigentlich gar nichts anfangen kann, aber den Artikel habe ich sehr gerne gelesen – hier ein kleiner Ausschnitt zum Hören) und ein Interview mit Michael Ballhaus, der erzählt, wie sich Hollywood in den letzten 30 Jahren verändert hat. Und nebenbei ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudert, wie sich manche Stars auf dem Set verhalten:
„Gibt es Idealismus in Hollywood?
Einzelne Produzenten sind bestimmt noch idealistisch. Aber die sitzen nicht an der Spitze der großen Studios. Die Leute, die heute das Sagen haben, kommen aus Harvard, die haben Jura oder Volkswirtschaft studiert und meinen, man könnte Filme mit dem Rechenschieber machen. Die haben nicht das Feeling für eine gute Geschichte oder für eine gute Zusammensetzung von Regie und Schauspielern. Was ist mit Bob? war so ein Fall, da hat die Chemie überhaupt nicht gestimmt.Was ist da passiert?
Das war grauenhaft. Es ging so weit, dass die beiden Hauptdarsteller, Bill Murray und Richard Dreyfuss, nicht mehr gemeinsam an einem Drehort sein konnten. Die sind aufeinander losgegangen, bis an die Gurgel, die haben sich mit harten Gegenständen beschmissen ”¦ also hauptsächlich hat Richard Dreyfuss geschmissen.Wirklich? Warum denn?
Dreyfuss wurde in letzter Minute vom Studio besetzt, alle anderen hatten abgesagt. Dreyfuss war die letzte Chance, deshalb haben sie alle möglichen Zugeständnisse gemacht, unter anderem haben sie ihm erlaubt, das Drehbuch zu ändern, wenn er das wollte. Das war sozusagen der Todesstoß. Dreyfuss hatte eine völlig andere Auffassung von Humor als Bill Murray, also haben die sich in die Haare gekriegt. Am schwierigsten wurde es bei den Szenen, in denen sie gemeinsam auftraten und man über die Schulter des einen das Gesicht des anderen filmt. Da mussten wir Doubles nehmen. Der Regisseur Frank Oz ist schreiend wie ein angestochenes Tier vom Drehort geflüchtet, weil es nicht mehr zu ertragen war.“
Am schönsten ist dieses Mal aber die wunderbare Kolumne „Sagen Sie jetzt nichts“. Heute: die Sportfreunde Stiller.