Sweet Saturday
Schon um sechs wach geworden, ein bisschen den Himmel durch die grünen Vorhänge erahnt, Kaffee gemacht, die letzten Erdbeeren aus dem Kühlschrank genascht, Feuertod gelesen, allmählich aus den Schlumpfklamotten in die Rausgehklamotten gewechselt, Sonnenbrille auf, zwei Busstationen zu Fuß gegangen und dann erst in die 5 geklettert, in die Innenstadt chauffiert worden, die sich schon für die Cyclassics rüstet und deswegen wild Straßen sperrt, so dass man lustige Umwege fährt, weiter Feuertod gelesen, zu Lush geschlendert und unter anderem einen Badebrocken gekauft, der nach Johannisbeeren duftet, auf dem Weg zum Rathausmarkt bei Starbucks eingekehrt, „Ich hätte gerne einen großen White Caffè Mocha zum Mitnehmen“ – „VENTI WHITE MOCHA TO GO VIER FUFFZICH BITTE!“, dann doch nicht to go, sondern an die geöffnete Fensterfront gesetzt, Feuertod gelesen, Kaffee alle, weitergegangen, an fünf Saxofonisten/Saxofonistinnen vorbeigekommen, sich an den Artikel in der Washington Post erinnert, stehengeblieben, auch wenn ich allein vor den fünfen stand, mir ein bisschen doof vorgekommen, aber plötzlich blieben auch andere stehen und hörten zu, keine Ahnung, was für ein Lied das war, aber es war schön und passend und perfekt zum blauen Himmel und dem warmen Kaffeebauch, Lied zuende, „Dankeschön“, zwei Euro, „Dankeschön“, wieder in die 5, Feuertod gelesen, rauf aufs Sofa.
Ihr entschuldigt mich, ich muss Feuertod lesen.
Aber an dem Zausel mit dem Didgeridoo bin ich vorbeigangen.