Links vom 9. März 2015
Stimmen der Kulturwissenschaft
Ein Podcast, den ich jetzt leerhören werde.
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Kirchenbau: Bauen für die Ewigkeit
Maik Novotny schreibt über die Kölner Architektenfamilie Böhm, über die es sogar einen Dokumentarfilm gibt, den ich aber anscheinend gerade in den Kinos verpasst habe, und über ihren Bau der Neuapostolischen Kirche in Wien-Penzing. (Den fiesen Kalauer im letzten Satz verzeihe ich Novotny so gerade.)
„Biblisch auch der Beton: Die Idee dafür kam den Architekten, als sie noch während der Wettbewerbsphase einen Gottesdienst besuchten. Als der “Fels, auf dem ich meine Kirche baue”, wird Petrus in Penzing zu Stein in Form von grobporigem Dämmbeton, dessen bauphysikalisch “unsaubere” Optik durchaus gewollt ist: “Es hat dadurch etwas Gewachsenes, Geologisches”, sagt Oliver Aschenbrenner. Mit wenigen, aber präzise verarbeiteten Mitteln – Beton, Holz, und versiegelter Estrichboden – schafften die Architekten ein edel-stilles Interieur, fern von katholischer Frontalüberwältigung. So familiär geht es hier zu, dass dem Hauptraum sogar ein Eltern- und Kinderzimmer in einer verglasten Loge mit Blick in den Kirchenraum beigefügt ist – so lässt sich störungsfrei unten im Stillen beten und oben beim Stillen beten.“
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Peter Richter über die Autobiografie von Christian Lorenz alias Flake alias der Keyboarder von Rammstein.
„Wie eine Punk-Attitüde wirkt das zunächst, wenn Flake bis heute bei jeder Gelegenheit die DDR zum angenehmeren deutschen Staat erklärt. Er sagt aber, das sei sein voller Ernst: „Weil ich vor dem Mauerfall exakt das gemacht habe, was ich machen wollte. Und weil ich mit den Möglichkeiten, die sich danach boten, nichts anfangen konnte. Ich wollte nicht wegfahren, ich wollte mich nicht selbständig machen, es gab nichts, was mir gefehlt hätte.“
Seine Frau rutscht bei dem Thema etwas unruhig auf dem Stuhl herum, sie muss hier nun kurz einhaken. Jenny Rosemeyer also sagt: „Das sehe ich auch so, wenn ich mir deine Biografie anschaue. Andere aber wären an Grenzen gerammelt. Du hattest schon auch viel Glück.“
Flake korrigiert: „Ich hatte früh Einsicht. Ich habe mich leicht abfinden können mit den Gegebenheiten. Ich habe mich dann nicht so aufgeregt wie andere. Wenn da steht, wer weitergeht, wird erschossen, sag ich: Aha, wer weitergeht, wird erschossen, also geh ich da mal nicht weiter. Damit war das für mich abgeschlossen.““
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Schreibt mehr auf.
„He used to do one thing in particular that was always sure to make me smile. On days when we didn’t see each other, or if I was going out in the evening, he would leave little post-it notes for me. They might say, “I did this or that today”, or if I had a difficult meeting that evening, there might be one saying something like, “I kiss your lovely smile”.
What I’ve done – because as you can imagine after 47 years of knowing Georges, and now he’s gone, it’s such a difficult time for me – I have placed all these post-it notes, one after another, around my apartment. The last one I see before I go in my bedroom says “Goodnight darling”.“