Tagebuch 10. September 2015 – Anke Gröner, B. A.

Mein Tag begann, wie der letzte aufgehört hatte: mit Umzugsvorbereitungen. Der freundliche Mensch der Umzugsfirma lieferte Kartons und legte für lau nicht angefordertes, aber sehr gerne gesehenes Einwickelpapier für Geschirr dazu, und ich verbrachte die Zeit bis ca. 16 Uhr damit, sowohl die Kartons als auch das Papier zu nutzen … und mich nach 24 gepackten Kartons zu fragen, wo zur Hölle bloß das ganze Zeug in München hin soll? Ich sehe mich schon Storage anmieten, in dem dann Weihnachtsdeko, selten getragene Opernklamotten und die Bildbände lagern, in die ich zwar nicht mehr reingucke, von denen ich mich aber auch nicht trennen will.

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Aus Spaß schaute ich dann mal wieder in unser LMU-Online-Tool, in dem wir unseren Notenspiegel ansehen können. Das mache ich seit dem 31. August, dem Notenschluss für die AbsolventInnen, quasi zweimal täglich, weil ich halt fucking neugierig bin und nicht auf die Mail vom Prüfungsamt warten will. Wer weiß, wann die kommt. Ich erwartete wie immer nix, aber: Da stand die Note meiner Bachelor-Arbeit, und damit sind alle ECTS-Punkte eingefahren. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben ein Studium beendet und musste darob einige wenige Zähren der Rührung vergießen.

Die Gesamtnote habe ich noch nicht, kann sie auch nicht ausrechnen (ein Kommilitone twitterte, dass das niemand könne), aber die BA-Arbeit hat eine schöne 1,3 gekriegt. Dafür, dass ich zum Schluss nicht mehr wusste, ob ich gerade totalen Quatsch fabriziere, ist das ziemlich klasse, und ich trank ein kleines Pikkolöchen auf ex.

Hier könnt ihr die Arbeit lesen.

Der Kerl und ich hatten ein gutes Gespräch. (Dieser Satz ist eine kleine Gedächtnisstütze für mich. Bitte gehen Sie weiter.)

Abends war ich im Lieblingsrestaurant mit der Lieblingshamburgerin verabredet, und Hamburg, die kleine Drecksperle, zeigte sich noch mal so richtig schön, um mir zu vermitteln, selbst schuld, dass du wegziehst, das haste jetzt davon. Keinen Blick mehr auf die Elbphilharmonie ohne Kräne, wo du jahrelang auf eben diese gucken musstest und dir immer eine unverstellte Aussicht gewünscht hast.

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Noch ein Grund mehr, ins Trific zu gehen: der schöne Blick, den man auf dem Weg vom Rödingsmarkt zum Restaurant hat. Aber das Essen hat auch was.

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Crémant mit Himbeergeist und Zitrone zur Feier des Tages.

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Schwertfischcarpaccio mit Crevettenöl.

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Der Trific-Klassiker: das Backhendl mit vier Salaten. Das musste zum Abschied noch mal sein.

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Schokoladenmousse mit Mango und Kirsche.