Ein Fragebogen

Die Kaltmamsell reichte mir einen Fragebogen weiter, den ich sehr gerne annehme. Ich mag Fragebögen, immer her damit.

1. Welcher Körperteil schmerzt dich am häufigsten?

Meine linke Schulter. Vor zehn Jahren war es meine rechte. Ich bin von Arzt zu Ärztin gelaufen, wurde geröntgt, MRTet, bekam Krankengymnastik und Tabletten, obwohl niemand wusste, woher die Schmerzen kamen. (Weswegen ich die Tabletten auch nicht genommen habe. Pfft.) Irgendwann merkte ich, dass sie von alleine besser wurden, wenn ich flach auf dem Rücken liege oder ich im Sitzen die Schulter irgendwo nach hinten gegendrücken kann. Das habe ich jahrelang gemacht, bis die Schmerzen einfach irgendwann weg waren. Und sobald ich mich darüber freuen konnte, fing es links an. Keine Ahnung, warum, aber ich kann die Schulter ja immer irgendwo gegendrücken.

2. Welche Bewegung machst du am liebsten?

Ein Buch aufschlagen.

3. Welches ist dein Lieblingsfrühstück?

Zuhause, wie man gestern erst wieder sehen konnte, Cappuccino und Saft. Wenn ich außerhalb meiner Wohnung gegen Geld irgendwo frühstücke, was recht selten passiert, weil ich ja alles zuhause habe, was schmeckt, wird es meistens was mit Obst und viel Käse und einem riesigen Milchkaffee.

4. Zurückschlagen oder wegrennen?

Die klassische Antwort: kommt drauf an. Wenn’s nicht wichtig ist: wegrennen. Ich bin ein eher konfliktscheuer Mensch, ich kriege es nicht mal hin, Kellnern zu sagen, dass das Essen mies war. Wenn mir an einem Thema aber etwas liegt und ich kontra kriege, schlage ich immerhin verbal zurück. Vor körperlicher Gewalt habe ich hingegen große Angst, da würde ich vermutlich immer wegrennen. Ich musste es allerdings glücklicherweise noch nie ausprobieren.

5. Was siehst du gerade, wenn du deinen Kopf nach links wendest?

Den Rest meines L-förmigen weißen Sofas, auf dem ich rumlungere, wenn ich blogge, ein viersegmentiges weißes Expedit von Ikea, in dem viele Weinflaschen stehen, den unteren Teil des goldenen Rahmens von Luise und die weiße, geöffnete Tür zum Flur.

6. Duschen oder Vollbad?

Ich wohne seit Jahren in Wohnungen mit Badewanne, auf die ich immer Wert gelegt habe, bis mir irgendwann aufgefallen ist, dass ich vermutlich nur noch einmal im Jahr bade, wenn’s hochkommt. Als ich noch Golf gespielt habe, war es das Größte, nach der Runde erstmal die müden Knochen in ein heißes Bad zu tauchen. Aber seit ich das nicht mehr tue, ist die Badewanne eigentlich nur noch Deko. (Aber ich kaufe mir jetzt trotzdem endlich die Absolvente, das hab ich mir vor drei Jahren beim Studienbeginn versprochen.)

7. Wo sitzst du am liebsten in der Sonne?

Nirgends. Ich mag Sonne gerne aus der kühlen Sicherheit meiner Wohnung heraus. Und wenn ich schon raus muss, dann bitte nur in den Schatten; alles über 15 Grad empfinde ich als nervig, alles ab 25 als wirklich störend. Wie sagten Tokio Hotel vor Jahren mal bei einem Interview: „Wir sind mehr so Drinnies.“ Ich bin bei euch, Jungs.

8. Welches Kleidungsstück ist der kürzlichste Neuzugang in deinem Schrank?

Eine Winterjacke. Ich konnte meine schwarze nicht mehr sehen, deswegen habe ich jetzt eine in kermitgrün.

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Die steht mir übrigens laut meiner Farbberatungskarte ü-ber-haupt nicht. Als Sommertyp soll ich bitte kräftige Farben vermeiden. Und die Länge ist auch nicht okay; laut den total wichtigen Hinweisen für dicke Frauen, wie sie sich bitte schmeichelhaft kleiden sollen (vulgo: „Bitte verhüllen Sie sich weiträumig, damit Idioten die Konturen Ihres Körpers nicht ertragen müssen“), soll ich Jacken tragen, die über meinen Hintern rübergehen. Dann sieht quasi niemand mehr, wieviel Po darunter ist. (Ist klar.) Ich habe aber meist keine Lust, Jacken zu tragen, die ich beim Radfahren hochschieben oder auf die ich mich draufsetzen muss, also trage ich eine Jacke, die meinen Hintern nicht ganz bedeckt. IN EINER KRÄFTIGEN FARBE! Ich müsste mich also eigentlich ganz fürchterlich fühlen, aber stattdessen fühle ich mich ganz wundervoll so als dicker Wollfrosch.

9. Was entspannt dich mehr: Musik oder Stille?

Stille. Musik höre ich fast nur noch als Hintergrund beim Putzen oder Kochen und da ist es die Gute-Laune-Playlist. Ich bin generell eine Freundin der Stille.

10. In welcher Sportart wärst du gerne richtig gut?

Kendo, weil’s supercool aussieht.

11. An welchen Urlaub erinnerst du dich am liebsten zurück?

Ich erinnere mich gerne an die Studienreise nach China zurück, weil ich da zum ersten Mal kapiert habe, was ein anderer Kulturkreis Kulturraum ist und die Welt ganz anders sein kann als meine kleine deutsche Blase. Und an die Studienreise nach Rom, denn die hat mir den letzten Kick gegeben, Kunstgeschichte studieren zu wollen. Auch wenn ich jetzt die betreffenden Blogeinträge kaum noch ertragen kann, weil sie eben kunstgeschichtlich unglaublich naiv und unwissend sind.