Tagebuch, Donnerstag/Freitag, 7./8. April 2016
März 2015, wenige Tage vor unserer Trennung. Ich habe das Bild auf Instagram mit der Unterschrift „Home“ veröffentlicht, vielleicht um mir selbst zu suggerieren, dass wir das noch hinkriegen.
Haben wir nicht.
Seit September 2015 steht München als Wohnort in meinem Personalausweis, aber ich hatte immer noch die Schlüssel zur Hamburger Wohnung, denn beim Umzug ist nicht all mein Zeug mitgekommen; sich von 120 auf 44 Quadratmeter zu verkleinern, bedeutet auch, Dinge zurückzulassen.
Am Mittwoch packte ich die letzten 20 Kisten und stellte mein Akkordeon, mein Golfbag, die Boxen meiner Stereoanlage, die ich zur Konfirmation bekommen hatte, und eine Stehlampe daneben. Freitag morgen holten die Umzugsjungs alles ab, bauten den Schrank auseinander und trugen seine Einzelteile, genau wie Tisch und Stühle, in den LKW. Das steht jetzt schon alles bei meinen Eltern in der Nähe von Hannover, und ich bin auch schon wieder in München.
Donnerstag habe ich mich tränenreich und offiziell vom Kerl verabschiedet, mich abends heulend mit den besten Freundinnen in der Lieblingsweinbar betrunken und Freitag morgen, nachdem die Jungs da waren, weinend die Schlüssel in die Briefkasten geworfen. Die letzten Tränen kamen im Flugzeug nach dem Start, als das blöde Hamburger Wetter mir einen letzten Blick auf den Hafen verwehrte.
Der lange Abschied ist durch.
Mach’s gut, Hamburg. Mach’s gut, Kai. Ich habe euch im Herzen.