Le petit Schisser
Mittagspause, Subway (Nomadenlunch). Hinter mir drängeln sich fünf französische Jugendliche, die angeblich kein Englisch und kein Deutsch sprechen und vom Bestellvorgang völlig überfordert sind. Die drei Schulabbrecher hinter dem Tresen können mit ihnen auch nicht viel anfangen … und ich überlege drei Sekunden lang, ob ich es wagen sollte, mit meinen lausigen fünf Vokabeln im Kopf kurz „Pardon, je parle Français – un petit, petit, petit peu“ zu sagen und meine Hilfe anzubieten.
Ich hab mich dann nicht getraut, weil ich nach den drei Sekunden der Meinung war, ich könne noch nicht genug. Bis mir auf dem Weg zurück in die Agentur alle Vokabeln einfielen, die ich hätte brauchen können: „Was willst du“ oder „Was wollt ihr“ ist zwar nicht höflich, aber verständlich, denke ich mal; Brot, klein oder groß, Huhn, Schinken, mit Käse, überbacken bzw. ich hätte „Heiß?“ fragen können, Steak werden sie ja wohl hoffentlich kapieren, auf die Gemüsesorten muss man bloß zeigen, obwohl ich die, glaube ich, so ziemlich alle hingekriegt hätte. Tomate – check! Zwiebeln – check! Oliven … heißen auf Französisch bestimmt so ähnlich und wenn nicht: Wer die nicht erkennt, hat sie auch nicht verdient. Gurken – keine Ahnung, Paprika weiß ich auch nicht, aber wie gesagt, das hätte bestimmt funktioniert. Und sogar was es kostet, hätte ich sagen können. Mit ungefähr fünf Minuten Ãœberlegungszeit, weil: Zahlen sind immer noch doof.
Mist. Ich Memme.
PS: Olive nachgeguckt: l’olive, weiblich. Ebent.
PPS: Paprika und Gurke auch nachgeguckt. Für Paprika kennt LEO drei Wörter, da sag ich lieber nix (ich bin für le poivron, was sagt die Fachwelt?), und Gurke ist mal wieder quasi Englisch: le concombre.