Was schön war, Sonntag, 23. Oktober 2016
Semesterbeginnkram erledigt. Seit dem ersten Semester habe ich Pappordner, in die die jeweiligen Unterlagen der einzelnen Kurse kommen. Am Ende jedes Semesters kommen alle Blätter, Handouts und was wir sonst noch so kriegen, in einen gemeinsamen Leitzordner, und die Pappordner sind wieder frei fürs nächste Semester. Gestern machte ich den gelben Ordner zum Ordner fürs Seminar über Menschenrechte (Amnesty International hat eine sehr gelbe Corporate Identity) und den roten zum Ordner über Rosenheim. Keinen Grund, ich hatte nur keine Lust auf den orangefarbenen oder den violetten.
Und wo wir schon mal am Schreibtisch waren, bibliografierte ich gleich noch ein paar Stündchen zu Amnesty rum.
Ich bibliografier’ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne, hier unten bibliografi-hi-ren wir.
— ankegroener (@ankegroener) 23. Oktober 2016
Per aspera ad astra halt. https://t.co/wzCXjAwijT
— ankegroener (@ankegroener) 23. Oktober 2016
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Drei Hausarbeiten für Mama ausgedruckt. Ich hatte ihr Ende des ersten Master-Semesters meine Arbeit über Anselm Kiefer und Richard Wagner geschickt – schließlich war sie diejenige, die mich vor knapp 40 Jahren mit Wagner angefixt hatte –, woraufhin sie vor kurzem fragte, ob ich mal wieder ein paar Hausarbeiten hätte, sie hätte die so gerne gelesen. Also druckte ich ihr Kindheit im 19. Jahrhundert, das Nationalstadion Peking und Leo von Welden aus und wog den Stapel lieber, bevor ich eine Briefmarke aufklebte. 426 Gramm. Bis 500 Gramm reichen 1,45 Euro.
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Ein neues Buch angefangen: The Internal Enemy: Slavery and War in Virginia, 1772-1832 von Alan Taylor, pulitzerpreisgekrönt, aber in keiner Münchner Bibliothek zu haben. Danke, Fernleihe, danke, UB Münster. Gefällt mir auf den ersten 50 Seiten sehr gut, sowohl vom Sprachstil her als auch von der Art, große Geschichte an einzelnen Personen zu erzählen – das mochte ich bei Kongo ja auch schon sehr gerne. Für mich spannend ist der Unterschied zur Zeit kurz vor dem Bürgerkrieg, als Sklaven von ihren weißen Herren gerne als schwache, dumme Menschen bezeichnet wurden, für die doch gut gesorgt würde und die sich um nichts kümmern müssten, was haben die bloß gegen ihren Zustand? Ts. Im Virginia der Revolutionszeit war den Weißen durchaus klar, dass die Schwarzen eine Gefahr für sie werden könnten, auch weil sie zahlenmäßig stark zunahmen. Die Furcht von einem Sklavenaufstand war viel präsenter als Mitte des 19. Jahrhunderts; Thomas Jefferson erwog sogar, alle Sklaven nach Afrika zu schicken (obwohl viele von ihnen ja schon in den USA oder den Kolonien geboren waren), was bei vielen Plantagenbesitzern eher schlecht ankam, sie wiesen auf die „general inconveniency of living without them“ hin. (S. 36.)
Hier turnusmäßig mal wieder mein Hinweis auf das in meinen Augen beste Buch über den Bürgerkrieg, Battle Cry of Freedom.
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Eine Seminararbeit meines Kommilitonen über Sepp Hilz gelesen, von dem ein Briefwechsel mit Leo im Heimatmuseum Bad Aibling liegt. Gucke ich mir an. Aus der Arbeit konnte ich auch noch Literatur und weitere Archive entnehmen, die für mich vielleicht spannend sein könnten.
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Seelachsfilet mit Kartoffelplätzchen und Möhren zubereitet und dabei den Fisch zum tausendsten Mal nicht heile aus der Pfanne gekriegt. Nicht instagrammt. Hatte überlegt, den Geschirrberg zu instagrammen (zwei Pfannen, zwei Töpfe, Kartoffelstampfer, diverse Besteckteile), aber das war mir zu doof. Hat trotz mieser Optik ganz hervorragend geschmeckt.