Was schön war, Freitag, 29. September 2017 – Mittagswiesn und Macarons
Wie schon im letzten Jahr schafften F. und ich es einmal, zur Mittagszeit auf der Wiesn zu sein. Unsere Überlegung „Ochsenbraterei oder Augustinerzelt“ wurde durch den Wunsch nach dem Lieblingsbier entschieden (F. über Spaten, das in der Ochsenbraterei ausgeschenkt wird: „Schaufelbier“), und so landeten wie, ebenfalls wie im letzten Jahr, im Augustinerzelt. Es war noch vor 12, die Kapelle spielte noch nicht, wir konnten uns in normaler Lautstärke unterhalten, der Herr hatte Fleischpflanzerl (das Zeug heißt Frikadellen und Bayern hat manchmal echt ne Macke), ich genoss meine geliebten Rostbratwürstchen mit Sauerkraut, jeder hatte eine Maß und alles war gut. Danach bummelten wir etwas, tranken im Biergarten beim Käferzelt einen Absacker-Milchkaffee, ich guckte ein wenig den Fahrgeschäften zu, kaufte meine üblichen gebrannten Mandeln, ohne die ich kein Oktoberfest verlasse, und dann saßen wir noch ein Stündchen bei F. auf dem Balkon, bevor der Herr zu einer Hochzeit musste.
Beim untenstehenden Foto mochte ich die abfallende Diagonale zum Riesenrad sowie die geschwungene Fassade links im Bild so gerne, deswegen nahm ich es auf. Ich achtete überhaupt nicht auf die Leute im Bild, und so fiel mir erst zuhause auf, was die Menschen so trugen. In letzter Zeit geht mir das Klamottenabwatschen wieder stark auf den Zeiger – was darf man tragen, was nicht – und so verzichtete ich in diesem Jahr bei allen Wiesnbesuchen nicht nur aus Bequemlichkeitsgründen, sondern auch aus Bockigkeit auf mein Dirndl. In den ersten zwei Jahren Oktoberfest trug ich Jeans und fühlte mich underdressed, in den nächsten zwei dann Dirndl und fühlte mich verkleidet, und seit letztem Jahr gehe ich wieder in Jeans. Jetzt passt’s.
Ich verbrachte den Rest des Abends mit Lesen und brach gaaanz vorsichtig das Mitbringsel von F. an, das er ernsthaft aus Paris nach München getragen hatte. Der Herr war für das Bayernspiel gegen PSG mal kurz in den TGV gestiegen und ich hatte per DM gewitzelt, er möge mir bitte Macarons von Ladurée mitbringen. Sowas darf man dem Mann nicht sagen – der macht das nämlich.