Was schön war, Sonntag bis Dienstag, 8. bis 10. Oktober 2017 – Elternbesuch
Meine Eltern setzen sich heute mittag in den Zug zurück nach Niedersachsen, aber in den letzten Tagen habe ich ihnen hoffentlich München ein wenig schmackhaft machen können.
Am Sonntag waren wir – natürlich – in Rosenheim, um uns die NS-Ausstellung anzuschauen. Dabei konnte ich dann auch gleich die Termine für meine angedachte Führung mit der Galerieleiterin klarmachen – nachdem ich mich dafür entschuldigt hatte, die Führung im Blog angepriesen zu haben, ohne sie vorher zu kontaktieren. Ich dachte ehrlich gesagt, es meldet sich eh niemand, aber nein.
Abends saß die Familie dann wieder an meinem Küchentisch, wo sie auch schon Samstag abend gesessen hatte. So in Restaurants essen ist nicht das Ding meiner Eltern, und so tischte ich Kürbissuppe auf, nachdem es am Abend vorher nur Käsebrote und Salat gegeben hatte, was aber völlig ausreichend war. Samstag hatten F. und ich einen fiesen Tantris-Kater – ich wollte partout nicht kochen und F. nicht essen. „Was soll jetzt noch kommen?“ Schlimm. Aber das legte sich netterweise bis Sonntag.
Am Montag gingen wir vormittags auf Stadtrundfahrt, die ich eher nicht empfehlenswert fand. Für 17 Euro kann man vermutlich nicht viel erwarten, aber was da an Infos vom Tonband kam, fand ich eher enttäuschend, aber immerhin gut verständlich. Und als wir unerwarteterweise fies im Verkehr feststeckten, kamen dann auch weiterhin Dinge vom Band, die zwar mit den Ansichten vor den Busfenstern kaum etwas zu tun hatten, aber dafür hatte man halt was zum Zuhören: der Kini, warum wir einen Mönch im Stadtwappen haben und so’n Zeug. (Ich glaube, ich sage gerade zum ersten Mal „wir“, wenn ich von München rede. Immer noch ungewohnt.)
Nachmittags schlenderten wir durch die Neue Pinakothek, ich zeigte meine Lieblinge Anne-Marie-Louise Thélusson, Italia und Germania, Frau Gedon und Fanny Ebers, aber wie zu erwarten, hingen dann doch alle bei den ollen Impressionisten rum. Na jut. Abends Käsebrot und Salat.
Gestern war dann der Tag, weswegen meine Eltern sich überhaupt auf den beschwerlichen Weg zur Erstgeborenen gemacht hatten: Ich bekam mein Masterzeugnis ausgehändigt. Das hätte man sich auch formlos beim Prüfungsamt abholen können, aber neuerdings gönnt sich die LMU eine kleine Feier. Zwei Musikstudis gaben drei Lieder zum besten, der Dekan hielt eine kleine Rede, dann überreichten er und der Dozent, bei dem ich meine allererste Kunstgeschichtsvorlesung hatte, die Zeugnisse, und dann meinte der Dekan noch zum Abschluss: „Anhand der vielen feuchten Hände merkt man dann doch, dass das ein besonderer Moment war.“ Stimmt. Ich bin sehr froh, mir das Mäppchen nicht abgeholt zu haben.
Danach gingen meine Eltern noch in die Pinakothek der Moderne, aber ohne mir etwas davon zu sagen, obwohl ich da viel mehr hätte erzählen können als in der Neuen. Ich hatte also quasi den Nachmittag frei, aber abends gab’s dann wieder gemeinsames Essen bei mir; ich warf Gemüse auf ein Backblech, rührte Kräuterquark an und öffnete den von meinen Eltern mitgebrachten Uniabschlussprosecco.
Jetzt ist das Kind endlich von der Straße.