Was schön war, Sonntag/Montag, 18./19. März 2018 – Sonntag und Alltag
Am Sonntag nahmen wir unseren Fehlfarben-Podcast auf. Der jeweilige Gastgeber (w/m) kocht oder holt Essen von auswärts. Dieses Mal war F. Gastgeber und schleppte die übliche Lo-Studente-Pizza an, die mir wie immer sehr gut schmeckte. Da es keine Kunsthistorikerinnen-Pizza gibt, was ich stets anprangere, entschied ich mich für die allseits bewährte Christopher.
Ich mag unseren Aufnahmen sehr. Ich diskutiere zwar mit F. auch dauernd über Kunst, aber eine dritte Person bringt noch eine weitere Sichtweise an den Tisch. Wir drei unterscheiden uns auch sehr darin, wie wir Kunst wahrnehmen oder uns mit ihr auseinandersetzen, daher schätze ich unsere Gespräche immer sehr. Florian ist leider beruflich/zeitlich deutlich mehr eingespannt als wir zwei Hascherl, weswegen wir nicht ganz so oft aufnehmen können wie wir gerne würden, weil es für ihn schwieriger ist, sich die Ausstellungen anzuschauen. Zwei Stunden rumzuquatschen, kriegt man immer irgendwie hin, aber wir müssen schließlich ein bisschen Vorarbeit leisten, bevor wir reden können.
Bei diesem Podcast war ich nicht ganz so glücklich mit meiner Performance. Ich höre die ganze Aufnahme am Tag der Veröffentlichung einmal komplett durch, um für den Blogeintrag die Minutenangaben schreiben zu können. Klar könnte ich das auch während der Aufnahme schon so ungefähr notieren, aber währenddessen möchte ich mich auf andere Dinge konzentrieren. Außerdem höre ich gerne mit einem Tag Abstand nochmal nach, was wir so von uns gegeben haben und bin meistens zufrieden. Dieses Mal halt nur so halb. Ich fand mich manchmal arg uninformiert, was auch daran gelegen hat, dass ich nach den Ausstellungen nicht mehr im ZI war und Dinge nachgelesen habe, was ich sonst immer mache.
Dafür hatte ich doppelt Spaß an den Weinen. Das Thema „Rotwein vom Balkan“ war herausfordernder als „Riesling von der Mosel“, weswegen ich mehr rumgelesen und -gegoogelt habe als sonst. Außerdem hatten wir wirklich drei tolle Weine am Tisch.
Florian und ich hatten schlauerweise nicht die ganze Pizza vor dem Podcast vertilgt (wir schaffen immer gerne eine Grundlage für den Wein), sondern konnten noch eine paar Stücke nachher genießen, als das Mikro aus war und wir den Wein einfach so trinken konnten, ohne über ihn reden zu müssen. Wie immer beim Podcast ist mir aufgefallen, dass ich Ausstellungen anders anschaue, wenn ich weiß, dass ich danach noch etwas dazu sagen muss. Selbst fürs Blog gucke ich manches nur flüchtig oder lasse bewusst Dinge weg, wenn ich über eine Ausstellung schreibe. Beim Podcast kann es immer sein, dass einer der Jungs etwas anspricht, was mir egal war, also gucke ich auch das wenigstens halbwegs konzentriert an, damit ich immerhin sagen kann, warum es mir egal war. Der Podcast ist eine schöne Übung an Selbstdisziplin, die sich aber nie so anfühlt, denn ich kann Kunst anschauen, kriege gutes Essen und sogar noch drei Weine dazu.
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Gestern hatte ich beruflich nicht ganz so viel zu tun, was mir auch recht war. Auf zwei Kunden Kleinkram erledigt, auf weitere Infos bzw. Briefings gewartet. Weiter am Texterschmieden-Workshop für Montag gebastelt.
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Sowohl mein morgendlicher Espresso als auch mein Filterkaffee, den ich mir für den ersten Schwung Arbeit gekocht hatte, waren nicht gut. Ich kannte beide Sorten, ich hatte die bereits genauso mehrfach zubereitet, aber gestern schmeckte gar nichts.
Abends hatte ich ein bisschen Halsschmerzen, und jetzt bin ich panisch, dass schon wieder eine Erkältung in mir rumgrummelt. Dafür habe ich jetzt überhaupt keine Zeit, denn erstens wartet ein Hamburg-Wochenende und zweitens hebt mir das Kunstarchiv Nürnberg für morgen zwei Meter Archivmaterial aus. Geht weg, Bazillen, Viren und andere Mistviecher! NICHT JETZT! Ich muss über Kunstgeschichte und Werbung gleichzeitig nachdenken UND ich treffe nette Menschen. Ich habe jetzt wirklich keine Zeit!