Ein architektonisches Dankeschön …

… an Stefanie, die mich mit Magnus Brechtkens Albert Speer: Eine deutsche Karriere überraschte.

Albert Speer kennt ihr ja alle, wenn nicht, ist hier der Wikipedia-Eintrag … ich warte … okay. Der Herr hatte in der Haftzeit in Spandau seine Autobiografie Erinnerungen verfasst, die sich in der Bundesrepublik hervorragend verkaufte und in der es Speer verstand, zwischen sich und diesen seltsamen Nazi-Schergen eine Distanz zu schaffen. Ich behaupte, es verkaufte sich auch deshalb so gut, weil viele andere Deutsche ebenfalls eine Distanz schaffen wollten.

Dieses Buch habe ich mir im Weihnachtsurlaub aus dem elterlichen Bücherregal mitgenommen, weil ich ahne, dass ich daraus für die Dissertation zitieren könnte. Speer übernahm nämlich 1942, nach dem Tod von Fritz Todt, den ihr euch alle aus dem letzten Blogeintrag gemerkt habt, dessen Ämter und war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr nur Reichsbauleiter, sondern auch Reichsminister für Bewaffnung und Munition. Todt war seit der Gründung dieses Ministeriums ab 1940 in diesem Amt gewesen. Die Bauten an den Reichsautobahnen wurden ungefähr zu diesem Zeitpunkt im alten Reichsgebiet eingestellt, während vor allem in den besetzten Ostgebieten der Straßenbau teilweise noch fortgeführt wurde – hier im Hinblick auf Truppentransporte und nicht mehr, um den geplanten Käufern des KdF-Wagens einen schönen Sonntagsausflug auf den „Straßen des Führers“ zu ermöglichen, wie die Autobahnen seit 1933 genannt wurden.

Das Werk von Brechtken, der stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte hier in München ist, wurde überwiegend gut besprochen, gerade weil es mit diesem falschen Speer-Bild aufräumt. Ich bin gespannt und habe mich sehr über das Geschenk und die Widmung gefreut, vielen Dank!

Und nebenbei hält der Mann im Sommersemester die Vorlesung „Von der ‚Okzidentalen Moderne‘ zum ‚Kampf der Kulturen‘: Eine Problemgeschichte des ‚Westens‘ vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart“ an der LMU, in die ich mich mal setzen werde. Auch darauf freue ich mich – und hoffe, dass er die vielen Anführungszeichen auflöst.