Tagebuch Montag, 8. April 2019 – „Wir sind aus Augsburg, wir sind aus Schwaben …

… rot-grün-weiß sind uns’re Farben …“

(Wenn Sie sich diesen Kurvengesang aus Augschburg bitte mal bis zum Ende des Blogeintrags merken könnten?)

Gut geschlafen, gut wachgeworden, schöne Dusche, toller Kaffee, danach toller Tee, gut gearbeitet, alles super, gerne wieder.

In der Mittagspause Zeug erledigt: Zahnarzttermin gemacht, beim Optiker vorbeigeschaut, Steuerunterlagen in den Briefkasten geworfen, in der Apotheke Interdentalbürstchennachschub besorgt (ich bin zu doof für Zahnseide), Reste vom Samstag aufgewärmt (Butterreis und Köfte, leider nicht mehr viel Korianderchutney dagewesen), FAZ wenigstens angelesen, und dann war die Mittagspause total überraschend schnell rum.

Toller Tee, gut gearbeitet, alles super, gerne wieder.

Neue Folge Veep geguckt; ich vermisse die Serie jetzt schon, obwohl es noch sechs (?) Folgen gibt, bevor sie uns wieder mit Trump alleine lässt. Neue Folge Bob’s Burger geguckt. Der Untertan von Heinrich Mann ausgelesen, vier Sterne auf Goodreads vergeben. Zum Schluss konnte sich Mann dann doch nicht so recht von Diederich trennen, dachte ich mir so. FAZ ausgelesen, weiter im Kendi-Buch gelesen und wie immer schlechte Laune bekommen. Eigentlich weiß man ja, wie scheiße wir alle sind, aber wenn man das auf 500 Seiten ungefähr zweimal pro Seite an einem Beispiel erläutert bekommt, macht das wirklich keinen Spaß. So ein Satz zum Beispiel, S. 259: „Someone was lynched, on average, every four days from 1889 to 1929.“

Ich mache hier mal einen Absatz zum Durchatmen. Herrgottnochmal.

Oder sowas, wir sind inzwischen am Ende des 19. Jahrhunderts angekommen, die Reconstruction wurde zurückgedrängt, Jim-Crow-Laws und separate but equal war auf dem Vormarsch, und selbst schwarze Vordenker fielen auf rassistische Ideen hinein, geht ja kaum anders, sie wuchsen in einem Klima von Rassismus auf: „Somehow, some way, [W. E. B. Dubois] maintained his faith that American racism could be persuaded and educated away. ‚The ultimate evil was stupidity‘ about race by ‚the majority of white Americans,‘ he theorized. ‚The cure for it was knowledge based on scientific investigation.‘” Womit er dem gleichen Irrglauben aufgesessen war wie heute Kolumnisten und Nervensägen, die glauben, man könnte mit Rechten reden und sie davon überzeugen, dass sie falsch lägen. Rassisten hassen Nicht-Weiße, weil sie Rassisten sind, nicht weil sie dumm sind. AfD-Wählerinnen wählen die AfD nicht, weil sie nicht wissen, was die Partei will, sondern weil sie ganz genau wissen, was die Partei will. Maskulisten hassen Frauen nicht, weil sie sie nicht verstehen, sondern weil sie ihre eigene überlegene Stellung nicht aufgeben wollen. Wir müssen mit derartigen Leuten nicht reden, wir sollten dafür sorgen, dass der Ziel ihres Hasses vor ihnen geschützt wird.

Und noch ein Absatz.

Abends kam F. vorbei, nachdem er mit den üblichen Verdächtigen die neue Zirbelnuss aufgenommen hatte. Wir erzählten uns unseren Tag nach, dann ging’s schon ins Bett. Aber erst musste ich sehr lachen, als ich ins Schlafzimmer kam. Schlechte Laune wieder weg, guter Mann, gerne wieder.