Tagebuch Sonntag, 14. April 2019 – Auskatern
Ich lege einfach mal an den gestrigen Blogeintrag an, der erst mittags verfasst wurde, weil Freund Restalkohol mich so lange hat schlafen lassen.
Der Plan, den Bayern-Damen vor Ort bei ihrem Spiel gegen Essen zuzusehen, hatte sich quasi sofort erledigt, als ich mit French-Press-Kaffee und Himbeermarmeladenbrot auf dem Sofa saß und Saturday Night Live nachguckte. Ab 15.30 Uhr ließ ich die Bayern-Herren auf dem Laptop laufen und daddelte auf dem iPhone vor mich hin, was man halt so macht, wenn man den Kopf nicht anstrengen will. Der langweilte sich aber sofort, und so ignorierte ich die zweite Halbzeit und setzte mich an den Schreibtisch, wo die Diss vor sich hinwimmerte.
Ich vertiefte mich in kopierte Unterlagen aus dem Archiv des Lenbachhauses, fand wieder Notierenswertes, verglich es mit anderen Quellen und schrieb ein bisschen im Biografie-Kapitel vor mich hin.
Dann war es 18 Uhr und der Laptop rief wieder, denn Augsburg war zu Gast in Frankfurt. Von denen hatten wir in der Hinrunde richtig auf die Mütze gekriegt, und in der derzeitigen Verfassung rechnete ich mit nichts anderem als einer Niederlage. Zur Halbzeit hatte aber Marco Richter zwei herrliche Tore geschossen und Frankfurt nur eins, weswegen meine FCA-Timeline vor sich hinfieberte und ich nur hilflos „Pfeif doch einfach nach 45 Minuten ab“ in Richtung Rechner flehte. Dem FCA kam sicher zugute, dass Frankfurt gestern ähnlich platt und unkonzentriert war wie sie selbst am letzten Sonntag nach der Pokalwoche. Frankfurt hatte am vergangenen Donnerstag in Unterzahl in Lissabon spielen müssen und die Mannschaft sah ähnlich fahrig aus wie der FCA im Spiel gegen Hoffenheim. Trotzdem waren sie natürlich eine Ecke besser als der FCA letzte Woche, aber anscheinend half die Kombi aus etwas mehr Frische, einem neuen Trainer und der Ansage, offensiv zu spielen und dabei notfalls hinten einen Konter zu kriegen. Frankfurt wurde in der zweiten Halbzeit stärker, der FCA knödelte sich aber irgendwie durch, und selbst Gregerl konnte endlich mal wieder ein Tor schießen. Nach dem sehr unerwarteten 3:1 konnte meine FCA-Timeline nur noch Versalien, und weil am Nachmittag die Augsburger Panther ebenso unerwartet gegen die Dosen aus München gewinnen konnten, retweete ich den schönen Satz von Frau Bella: „Hallo, wir sind Augsburg and we’ve come to ruin your plans.“
Erledigt. #SGEFCA https://t.co/kYofPhb9Gx
— FC Augsburg (@FCAugsburg) 14. April 2019
Noch ein bisschen sinnlos Zeit am Rechner totgeschlagen, dann recht früh ins Bett gegangen. Um kurz vor Mitternacht aber noch einmal aufgestanden, weil mein Kopf sich noch nicht von der Diss trennen konnte. Den Forschungsstand ein bisschen ergänzt, eine weitere Frage formuliert, die ich mir selbst beantworten möchte, wie leider zu oft „QUELLE?“ zu einem Gedanken ins Textdokument getippt, meine Frage, ob das jetzt noch drei Semester so weitergeht mit dem „noch mal kurz an den Schreibtisch“ auf Twitter erwartungsgemäß beantwortet bekommen. Computer says yes.