Tagebuch Dienstag, 4. Juni 2019 – Übermüdet, aber produktiv

Vormittags noch einen Hauch für Geld gearbeitet, dann brav an der Dissertation. Gestern wagte ich die ersten Zeilen zu den Themen Forschungsstand und Quellenlage, denn so richtig ausführlich kann ich zu einigen Teilbereichen meiner Arbeit noch nichts sagen, aber die Basis konnte ich schon aufschreiben: Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus, Forschungsstand Protzen (Kurzfassung: nicht existent, ich schreibe gerade die erste ernsthafte Auseinandersetzung mit ihm), Forschungsstand Malerei zur Reichsautobahn, Forschungsstand zu Umgang mit systemkonformer Kunst im Nationalsozialismus in der Bundesrepublik und Ausstellungen mit derselben. Anschließend dann die Quellenlage, wo ich Teile des Nachlasses im Kunstarchiv Nürnberg beschrieb und wie ich diese verwende sowie weitere Quellen, die ich bisher aufgetan habe. Ich müsste irgendwann nochmal erwähnen, wozu das alles da sein soll, aber das kommt erst ans Ende der Einleitung, das ich, wie immer, erst schreibe, wenn die ganze Arbeit steht und ich weiß, was ich überhaupt alles rausgefunden habe.

Zum Mittag ließ ich mich von Arthurs Tochter inspirieren und fabrizierte Bohnenmus aus Tigerbohnen statt weißen (waren halt im Schrank), geschmolzene Tomaten, bei denen ich zu faul war, die Haut abzuziehen, und Fladenbrot, das ich vorgestern nach diesem Rezept gebacken hatte, was mir noch besser gefällt als das hier, von dem ich Samstag ein Foto instragrammte. Letzteres wird fast hefezopfig fluffig, während das Brot von „Koch dich türkisch“ fester und zäher bleibt – genau wie ich es mag.

Nachmittags nickte ich auf dem Sofa bei der werktäglichen Folge Masterchef Australia ein, wachte auf, klickte mich in der Sendung wieder 20 Minuten zurück, nickte ein, klickte rückwärts, nickte ein, und das machte ich dann dreimal, bevor ich die grandiose Idee hatte, mal vom Sofa aufzustehen und einen Kaffee zu trinken. Danach ging’s, aber so richtig konzentriert war ich nicht mehr fürs Schreiben. Früher Feierabend, früh ins Bett.

Conduction

In der diesjährigen Fiction Issue des New Yorker steht unter anderem eine Kurzgeschichte von Ta-Nehisi Coates. Man kann sie sich dort auch vorlesen lassen.

The Secret Oral History of Bennington: The 1980s’ Most Decadent College

Esquire lässt diverse Zeitzeug*innen sowie Donna Tartt, Jonatham Lethem und Bret Easton Ellis zu Wort kommen, die alle 1986 in Bennington studiert haben. Ich muss gestehen, ich habe den Artikel noch nicht gelesen, aber ehe er wieder in meinen unendlichen Twitter-Herzchen versinkt, verblogge ich ihn einfach, dann finde ich ihn wieder.

(via @aldaily)