1000 Fragen, 261 bis 280

(Ich zitiere Christian: „Die Fragen stammen ursprünglich aus dem Flow-Magazin, Johanna von pink-e-pank.de hat daraus eine persönliche Blog-Challenge gemacht, und Beyhan von my-herzblut.com hat das PDF erstellt.“)

261. Über welche Themen unterhältst du dich am liebsten?

Über die, von denen ich Ahnung habe: Süßigkeiten, Regenwetter, the Interwebs, systemkonforme Kunst des Nationalsozialismus. Notfalls Fußball, aber nur, wenn alle anderen Themen durch sind. Meistens lassen mich alle Leute bei Thema 4 stehen und holen sich was zu trinken.

262. Kannst du leicht Fehler eingestehen?

Kommt auf den Fehler an und wer mich dabei erwischt hat. Vor Gruppen kriege ich meine Zähne seltener auseinander als vor Einzelpersonen.

263. Was möchtest du nie mehr tun?

Kalorien zählen.

264. Wie ist dein Gemütszustand üblicherweise?

Meist recht sonnig, dann gerne blitzschnell von allem angepisst.

Menschen, die mich kennen, meinten unabhängig voneinander, dass ich gerne so klinge, als würde ich mich über alles beschweren, was mich in mittelschwere Sinnkrisen gestürzt hat. Für mich klinge ich so, als ob ich einfach nur was sage, so wie: „Puh, ganz schön warm heute.“ Damit will ich nie sagen: „Alter, alles scheiße, ich zieh nach Island, Klimakrise, Politik, burn everything down!“, sondern: „Puh, ganz schön warm heute, entschuldige, wenn ich etwas transpiriere.“ Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, den zweiten Satzteil immer mitzusagen.

Aber vielleicht ist so der Eindruck entstanden, ich würde dauernd mit irgendwas hadern. Ich hadere eigentlich gefühlt mit recht wenig. Jetzt gerade vielleicht mit der DRECKSHITZE!

(Ja, das war wirklich eine Beschwerde.)

265. Sagst du immer die Wahrheit?

Nein.

266. Was bedeutet Musik für dich?

Eine Liebe aus vergangenen Zeiten. Ja, Pathos, ich weiß, aber so wichtig, wie Musik mir während der Pubertät und den Zwanzigern war, ist sie schon lange nicht mehr. Dafür kann ich die ganzen alten 80er-Jahre-Schmachtfetzen noch auswendig.

267. Hast du schon einmal einen Weinkrampf vorgetäuscht?

Ich wüsste nicht mal, wie das geht oder warum ich das tun sollte.

Dafür weine ich, ohne irgendwas vorzutäuschen, viel zu leicht in Kinos, Opernhäusern, Konzertsälen, bei Sonnenuntergängen, guten Prüfungsnoten, zu vielen Serien, in den Armen vom jeweiligen Lieblingsmenschen und am Meer.

268. Arbeitest du gern im Team oder lieber allein?

Allein. Solo. On my own. Lasst mich hier einfach sitzen und schreiben.

269. Welchen Fehler verzeihst du dir immer noch nicht?

Diejenigen, die anderen wehgetan haben.

270. Welche Verliebtheit, die du empfindest, verstehst du selber nicht?

Siehe letzte Frage. Wobei ich „empfindest“ durch „empfandest“ ersetzen möchte, glücklicherweise.

271. Denkst du intensiv genug über das Leben nach?

Ich könnte mich mal mit meiner Rente beschäftigen. Ich könnte aber auch weiter Serien gucken.

272. Fühlst du dich manchen Leuten gegenüber sehr unsicher?

Klar. Schlaueren, disziplinierteren, begabteren. Hübscheren netterweise nicht mehr, die kochen auch nur mit Wasser und optimalem Körperfettanteil.

273. Bist du autoritätsgläubig?

Das würde ich gerne verneinen, aber ich muss mir eingestehen, dass ich vor Cheffchens und Führungspersönlichkeiten Respekt habe. Vielleicht bin ich deshalb so gerne selbständig.

274. Bist du gern allein?

Ja.

275. Welche eigenen Interessen hast du durchgesetzt?

Ich darf essen, was ich will.

276. Welchen guten Zweck förderst du?

Ich spende meiner Kirche was und der Kriegsgräberfürsorge. Von meinen Amazon-Bestellungen – also die, die ich nicht vor Ort im Einzelhandel kriege –, bekommt das Rote Kreuz ein paar Cent ab. Sagt jedenfalls Amazon. Wobei ich eben beim Googeln festgestellt habe, dass das eigentlich Mumpitz ist.

277. Wie sieht dein Traumhaus aus?

Oh, wieviel Zeit haben wir? Okay! Also:

– groß genug, aber nicht zu groß
– Grün ringsrum, aber auch Stadt
– total leise, aber auch Stadt
– gerne Bungalow oder was ähnlich Ebenerdiges. Treppen sind doof. Daher hätte ich auch lieber ein Penthouse als ein Haus. Mit einer Riesendachterasse, dann hab ich’s grün und halbwegs leise.
– Riesenküche mit Riesenspeisekammer und Riesenesstisch
– Platz für ein Klavier
– ein Klavier (nein, kann ich nicht spielen. Aber wenn’s da schon rumsteht?)
– Bibliothek
– noch ne Bibliothek (hey, es ist mein Haus!)
– bodentiefe Fenster, bis auf ein paar, die breite Fensterbänke haben, auf denen man rumliegen kann
– Bad ohne irgendwelche fiesen Dekokacheln, die in jedem Mietshausbad drin sind
– minimalistisch-skandinavisch eingerichtet. Mit einem Extraraum, wo alles reingequetscht wird, was nicht minimalistisch-skandinavisch aussieht
– Vorkehrungen für Durchzug und Verdunkelung
– immer Internet
– gute ÖPNV-Anbindung

Das war’s schon. Ach so, selbstreinigend wär auch super.

278. Machst du leicht Versprechungen?

Ich hoffe, nicht mehr. Das Absagen ist so unangenehm, also lasse ich’s gleich.

279. Wie weit gehst du für Geld?

Längst nicht mehr so weit wie früher. Lebensqualität und guter Nachtschlaf sind wichtiger.

280. Bist du häufig eigensinnig, auch wenn es zu deinem Nachteil ist?

Ja. Der Gröner’sche Tunnelblick, der Irre.