Was schön war, Donnerstag/Freitag, 11./12. Juli 2019 – Mixed Nuts

Am Donnerstag weiter in Dissertations-Ordnern versackt. Eine Mail an das Staatsarchiv Bremen geschrieben. Geguckt, ob in Nürnberg irgendwann mal keine Messe ist und die Stadt freie Hotelzimmer hat, um da eine Woche im Kunstarchiv zubringen zu können – und dann nicht nur den Nachlass von Protzen abzuschließen, sondern in (bisher rausgefundenen) vier weitere reinzugucken, die mir weiterhelfen könnten. Davon sind immerhin drei schon erschlossen, yay, slow clap. Bei den anderen darf ich mich durch meterweise Zeug wühlen, um vielleicht eine Postkarte an Herrn Protzen zu finden. Wir werden sehen. Und auch wenn ich jetzt erstmal mit den Augen rolle wegen nicht erschlossen, so freue ich mich doch total darauf, durch meterweise Zeug zu wühlen. (Plan Y: doch noch was Archivalisches machen.)

Weitere Bilder aus den Glaspalast-Ausstellungen zwischen 1927 und 1931 gefunden, die ich meiner Meinung nach im Lenbachhaus in der Hand hatte. Vorfreude auf die nächste Runde, in der ich noch ein vorerst letztes Mal in der dortigen Kiste stöbern darf. (Plan Yb: doch noch irgendwas in irgendeinem Museum machen. Gerne mit staubigen, uninventarisierten Kisten.)

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag dann sehr schlecht geschlafen, um vier Uhr morgens wach geworden mit akuten Zukunftsängsten und Geldsorgen. Mir vorgenommen, die Diss in zwei Montaten durchzukloppen, um mich dann wieder fest anstellen zu lassen. Plan gleich wieder verworfen. Das war nicht so schön, aber immerhin lag ein netter Mensch neben mir. Das hilft ein bisschen.

Freitag in die Uni-Bibliothek und die Stabi geradelt (RADFAHREN!), um Bücher zurückzubringen. Dabei habe ich gemerkt, dass das Baugerüst ums Philosophicum endlich weg ist nach gefühlten hundert Jahren. Und auch das Containerdorf davor ist verschwunden, das heißt, man muss mit dem Rad nicht mehr über eine breite Metallschiene fahren, sondern kann den Radweg wieder benutzen. Ich fuhr ein bisschen langsamer, um das Gebäude zu bewundern – und wurde gnadenlos von hinten angeklingelt, weil ich dabei anscheinend etwas zu weit in die Mitte gefahren bin. Dazu muss man wissen, dass dieser Radweg, direkt vor der Uni und der Stabi, also der Radweg, der vermutlich mit zu den befahrensten der Stadt gehört, nur gerade so breit ist, dass zwei Räder haarscharf aneinander vorbeikommen. Und das auch nicht auf der gesamten Länge. Radlhauptstadt my fucking ass.

Aber hey, besser als die olle Metallschiene, die nur aus Noppen bestand und auf der ich mich immer unsicher gefühlt habe.

Durch die Lektüre von Twitter und Blogkommentaren (man sollte es kaum glauben) auf zwei Apps aufmerksam geworden: den MVV-Radroutenplaner und Flora Incognita zum Pflanzenbestimmen. Beide geladen, in der ersten einen Weg zum Biergarten aufgerufen, in der zweiten die Balkonblümchen bestimmt.

Ich gucke seit längerer Zeit und für mich selbst überraschend gerne Insta-Stories. Einer meiner liebsten Accounts ist der von Herm, dem ihr vermutlich eh alle schon folgt, aber falls nicht: Der Herr erzählt gerne von seinen Katzen, komischen Bands, Fuppes, von Tierwohl, Wanderungen durch thüringische Wäler und neuerdings vom Radfahren. Das sind fast alles nicht so ganz meine Themen, aber komischerweise sehe ich das alles sehr gerne an. Die Story von seiner Radtour ins Allgäu hat er nochmal als Post verarbeitet.

Gestern wieder einen Twitter-Thread losgetreten, der mich daran erinnerte, warum Twitter mal so viel Spaß gemacht hat – wenn Menschen ihre eigenen Geschichten anlegen. Hier geht es um alte Kochbücher; über das, was ich gestern in der Hand hatte, hat Herr Rau sogar mal gebloggt.

Not a Human, but a Dancer – What Snowball the parrot’s spontaneous moves teach us about ourselves

Ich copypaste mal den Einstieg in den Artikel. Wer dann nicht weiterlesen möchte, IST NICHT MEIN FREUND!

„Before he became an internet sensation, before he made scientists reconsider the nature of dancing, before the children’s book and the Taco Bell commercial, Snowball was just a young parrot, looking for a home.

His owner had realized that he couldn’t care for the sulfur-crested cockatoo any longer. So in August 2007, he dropped Snowball off at the Bird Lovers Only rescue center in Dyer, Indiana—along with a Backstreet Boys CD, and a tip that the bird loved to dance. Sure enough, when the center’s director, Irena Schulz, played “Everybody,” Snowball “immediately broke out into his headbanging, bad-boy dance,” she recalls. She took a grainy video, uploaded it to YouTube, and sent a link to some bird-enthusiast friends. Within a month, Snowball became a celebrity. When a Tonight Show producer called to arrange an interview, Schulz thought it was a prank.

Among the video’s 6.2 million viewers was Aniruddh Patel, and he was was blown away. Patel, a neuroscientist, had recently published a paper asking why dancing—a near-universal trait among human cultures—was seemingly absent in other animals. Some species jump excitedly to music, but not in time. Some can be trained to perform dancelike actions, as in canine freestyle, but don’t do so naturally. Some birds make fancy courtship “dances,” but “they’re not listening to another bird laying down a complex beat,” says Patel, who is now at Tufts University. True dancing is spontaneous rhythmic movement to external music. Our closest companions, dogs and cats, don’t do that. Neither do our closest relatives, monkeys and other primates.

Patel reasoned that dancing requires strong connections between brain regions involved in hearing and movement, and that such mental hardware would only exist in vocal learners—animals that can imitate the sounds they hear. That elite club excludes dogs, cats, and other primates, but includes elephants, dolphins, songbirds, and parrots. “When someone sent me a video of Snowball, I was primed to jump on it,” Patel says.“

Ich meine – diese Moves! Ich bin verliebt.