Was schön war, Montag, 26. August 2019 – Schreibtischtag

Neun Stunden an der Diss gepuschelt, brav wieder am roten Faden lang, keine Umwege mehr auf Nebenschauplätze gemacht, nein, nein. Aber: von einer Blogleserin noch einen Tipp für einen dieser Schauplätze bekommen und dem werde ich noch nachgehen. Gestern aber nicht, gestern ging’s schön ordentlich geradeaus. Ich bin dann jetzt bei 130 Seiten, und das Autobahnkapitel, um das sich ja eigentlich alles dreht, ist immer noch nur ein Fragment.

Mittags Reis mit Gemüse und viel zu wenig Ketjap Manis. Ich liebe das Zeug, aber das scheint irgendwie in der Flasche verdunstet zu sein. Gleich mal den Einkaufszettel aktualisiert. (Ich schreibe Zettel per Hand und nicht per App.)

Zum Essen die neue Folge von The Affair geguckt. Ich hoffe, ich spoilere nicht, wenn ich ausplaudere, dass am Ende der letzten Staffel eine der Hauptfiguren verabschiedet wurde. Ich bin nur dankbar, dass es nicht Helen war, denn über die Frau würde ich gerne nach dem Ende von Affair eine eigene Serie sehen.

Nebenbei ist der Titelsong von Fiona Apple eins der besten Intros, die ich kenne. Den skippe ich nie vor.

Die Akten von Blohm + Voss liegen im öffentlich zugänglichen Hamburger Staatsarchiv, aber man braucht eine Erlaubnis der Firma, in sie reingucken zu können. Hm. Brav angefragt. Das ist nur ein kleiner Nebenschauplatz, der war okay, die eine Mail habe ich mir gegönnt. In der Archivsuche gehe ich gerne über die Tektonik anstatt direkt nach meinen Begriff zu suchen, weil ich es spannend finde zu gucken, was neben den Akten rumliegt, die mich eigentlich interessieren. So habe ich um die Erlaubnis für zwei Akte gebeten, die ich brauche, und für einen, den ich überhaupt nicht brauche, aber ich finde, wenn da etwas rumliegt, das „Frauen im Flugzeugbau 1944–45“ heißt, dann muss ich da reingucken. Mal sehen, ob ich darf.

Abends Waffeln mit Nektarinenkompott, das ich statt mit Wasser mit Scheurebe gekocht habe. Dazu regennasse Minze vom Balkon.

The Internet Is Rotting⁠—Let’s Embrace It

Nicht funktionierende Links können ein Segen sein, und Facebooks „On this day“ ist grauenhaft. Noch ein Grund mehr, warum ich den Laden nicht mehr betrete – als ich in der Trennungsphase meiner letzten Beziehung war, habe ich gefühlt dauernd angeblich happy memories in die Timeline gespült bekommen.

Ich traue mich nur nicht, meinen Account zu löschen, weil ich Angst um meinen Candy-Crush-Score habe.

„Humans are accustomed to a world in which forgetting is the norm, and remembering is the exception.

This isn’t necessarily a bug in human evolution. The mind forgets what is no longer relevant to our present. Human memory is constantly reconstructed—it isn’t preserved in pristine condition, but becomes altered over time, helping people overcome cognitive dissonances. For example, people may see an awful past as rosier than it was, or devalue memories of past conflict with a person with whom they are close in the present.

Forgetting also helps humans to focus on current issues and to plan for the future. Research shows that those who are too tethered to their past find it difficult to live and act in the present. Forgetting creates space for something new, enabling people to go beyond what they already know.“

(via @Hystri_cidae)