Was schön war, Samstag, 14. September 2019 – Heimsieg
Ausgeschlafen, also so bis acht, glaube ich. Entspannt in den Tag gekommen, viel Zeit gelassen beim morgendlichen Kaffeeritual. So sehr, dass ich ein wackeliges Video davon machen musste. Es wird Zeit für eins dieser lustigen Handystative, die die Bewegungen der eigenen Hand ausgleichen. Ich nehme per Twitter gerne Tipps entgegen.
Ich erwähnte es vermutlich schon einmal im Blog, aber was man als Kind oder Jugendliche total doof fand – praktische Geschenke –, ist als Erwachsene super. Ich denke bei jeder Benutzung meiner tollen Mühle an die großzügigen Schenker*innen und das schöne Fest, zu dem alle da waren. Und diesen kleinen Tagesflausch habe ich bei diversen Küchengeräten oder Dingen, die ich gerne benutze. Schenkt Praktisches!
(Handystative zum Beispiel. *hust*)
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Ein bisschen gearbeitet. Ich muss Montag die nächste Runde Text abgeben, der aber kein zusammenhängender ist, sondern aus lauter Einzelmeistern besteht, weswegen ich mich da stundenweise ransetzen kann. Und da ich am Wochenende noch was anderes vorhabe als am Schreibtisch zu sitzen, mache ich genau das.
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Um halb eins auf den Weg zum Bahnhof gemacht, das nächste Heimspiel in Augsburg stand an. Weil die Münchner Löwen aber blöderweise auch ein Heimspiel hatten und man ihren Fans deshalb immer am Bahnhof begegnet, verzichtete ich auf Trikot oder Schal. 1860 hat irgendeinen mir nicht nachvollziehbaren Beef mit Augschburg, und ich habe bis jetzt bei so ziemlich jeder Begegnung mit Fans dieses Vereins einen blöden Spruch abbekommen bzw. einmal hat ein Trottel versucht, mir den Schal zu klauen, aber ich hatte netterweise breitschultrige Verstärkung neben mir. Ich weiß bis heute nicht, was dieser Scheiß soll, aber nun gut. Und ich weiß auch, dass das eigentlich nicht mein Problem ist, dass andere Leute doof sind, aber ich verzichte halt gerne auf Stress. Also neutral im Lieblingsshirt. F. so: „IN BLAU?“ (Die Farbe der 1860er ist blau. Aber eher himmelblau, daher fand ich mich in dunkelblau völlig okay! Es ist kompliziert.)
Eine Wegspezi im Regionalzug, im Stadion dann die übliche Apfelschorle. Ausnahmsweise waren alle Fraueneingänge besetzt, das heißt, in jeder Schlange standen nur ungefähr fünf Damen, während es bei den Herren länger dauerte. Um mich herum alle Mädels und ich innerlich eh: „Geil, endlich müssen die Jungs mal länger warten, high five!“ Im Gegensatz zum letzten Heimspiel besorgte ich also dieses Mal die Stadionwurst für uns beide, während F. noch draußen war.
Dann sahen wir eine unerwartet gute erste Halbzeit gegen Frankfurt, in der Augsburg dreimal traf, einmal müssen wir leider abziehen, das war Abseits. Ich lerne langsam die neuen Spielernamen und freute mich über die gute Verstärkung für Max, der nun Vargas mit auf seiner Seite hat, was gestern optisch einen sehr guten Eindruck hinterließ.
Frankfurt war offensiv stärker, brachte den Ball aber nicht ins Tor, und so staunte ich über den 2:0-Halbzeitstand. Das war Grund genug für ein Bierchen, was ich normalerweise im Stadion nicht trinke, lieber nachher. Frankfurt kam noch auf 2:1 heran, aber das wurde der Endstand und das auch verdient. Das sahen so ziemlich alle Kommentatoren aus Frankfurt unter dem Hashtag #FCASGE auf Twitter und Instagram anders, und ich löschte ein bisschen dummes Zeug unter meinem Stadionbild.
Was mich aber wieder gefreut hat, weil es mich immer freut: Wenn Kinder des Gastvereins bei der Ehrenrunde des Kids Club vor dem Spiel mitlaufen, denn dann winkt auch der Gästeblock brav. Was beim fiesen, schwarzen, vollgepackten Frankfurter Block halt niedlich aussah. Bei Union Berlin war ich ein wenig verstimmt gewesen, denn die hatten nicht gewunken, aber ich nehme an, die hatten genug damit zu tun, das erste Erstliga-Auswärtsspiel ihres Vereins abzufeiern. Na gut.
Ein Siegbierchen für die Rückfahrt, dann trennten sich F.s und meine Wege kurz, damit wir beide aus den Stadionplünnen rauskamen. Ich verräumte wieder alle ÖPNV-Tickets, den Studiausweis, Eintritts- und Fresskarten sowie den Notfallgeldschein, Labello und Asthmaspray aus den Hosentaschen in den Rucksack bzw. den dafür vorgesehen Ablageort, verstaute mein rotes Basecap (die gute alte Indiana-Hoosiers-Cap von ca. 1996, vor Ort erworben, Heiligtum) an der Garderobe und die Sonnenbrille ebenfalls wieder im Rucksack.
Ein paar selbstgebastelte Pommes mit selbstgebasteltem Dipp und Salätchen später war F. dann bei mir, wir köpften die ersten beiden Flaschen Oktoberfestbier und begannen somit das Training.
Gemeinsam eingeschlafen.