Was schön war, Freitag, 13. September 2019 – Tsundoku
Für Geld gearbeitet, eingekauft, viel zu viele Serienfolgen geguckt, als ich mit der Arbeit fertig war.
Aus rein wissenschaftlichem Interesse habe ich nochmal alle neun Staffeln How I Met Your Mother durchgesehen, und wenn man die alle irre schnell und zum wiederholten Male hintereinander anschaut, ist das Ende nicht mehr so scheiße! Denn beim fünften Anschauen kennt man die Figur der Mutter ja schon, sie kommt einem nicht mehr so plötzlich reingewuchtet vor, und daher kann man sich auch darüber freuen, dass Ted endlich jemanden hat, der seine Münzkollektion genauso toll findet wie er. Ich glaube, das Ende bzw. die komplette letzte Staffel mit ihrem irrwitzig lang herausgezögerten Punkt, an dem wir ankommen sollten – der Hochzeit zwischen Barney und Robin –, hat nicht funktioniert, weil immer eine Woche zwischen den einzelnen Folgen lag. Im Zeitalter von Netflix kann man das alles an einem Tag wegbingen, und auf einmal passt es. Was natürlich immer noch kein Siegel meiner Zustimmung ist, wenn eine Serienstaffel nur funktioniert, wenn man sie in wenigen Tagen anstatt in einem halben Jahr anschaut und das auch zum dritten oder vierten oder achten Mal (ich weiß es gerade selbst nicht).
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Auf dem Weg zum Einkaufen begegnete ich einer Bücherkiste, an der ein Schild „Zu verschenken :-)“ klebte. Ich kann also wirklich nichts dafür, dass ich mal wieder Nachwuchs für die Bibliothek bekommen habe.
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Beim Einkaufen stellte ich interessiert fest, dass die Displays mit dem frischen Oktoberfestbier direkt neben den Displays mit den Dominosteinen stehen und musste diese Beobachtung natürlich vertwittern. Die schönste Antwort kam von Frau Kaltmamsell bzw. Herrn Polt.
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Beim gestrigen Blogeintrag zwei schöne Dinge vergessen, daher als Nachtrag: Am Donnerstag lag die bestellte CD im Briefkasten, auf der sich genau ein gescanntes Foto aus dem Stadtarchiv befand, auf dem man die Fresken von Protzen in Ramersdorf erkennen kann. Zweite Quelle – check! Damit für die Diss gesichert.
Außerdem lag ein Buchgeschenk im Briefkasten, auf das ich sehr gespannt bin: Charlotte Jahnz und Anke Hilbrenner haben sich den 9. November in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts mal etwas genauer angeschaut. Ein paar Daten hatte ich natürlich parat, aber eben nicht alle. Danke für das Leseexemplar!
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Bester Tweet gestern. Peak Munich.
#München, aber als Klischee:
Eine Kanzlei in der Nachbarschaft feiert heute Abend ein Garten-Fest, und vor allen Türen im Haus stehen als Vorabentschuldigung Dallmayr-Präsenttüten. pic.twitter.com/yx3J4hJFQq
— Ronny Patz (@ronpatz) September 13, 2019
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Das Haus der Kunst bekleckert sich seit einiger Zeit nicht unbedingt mit Ruhm. Erst die Scientology-Sache, dann das gefühlte Nachtreten auf Okwui Enwezor – weswegen es mich nochmal gefreut hat, dass seine letzte, von ihm mitkuratierte Ausstellung von El Anatsui die erfolgreichste der letzten zehn Jahre im Haus war –, und jetzt drohen große Entlassungen. Nebenbei hat man zwei geplante Ausstellungen mit zeitgenössischen Künstlerinnen kurzfristig abgesagt, aber dafür Altmeister Lüpertz aus der Versenkung geholt. Ich gucke mir die Ausstellung natürlich an, weil da ein paar Werke hängen, über die ich in der Masterarbeit geschrieben habe und die ich noch nie im Original gesehen habe, aber besonders glücklich bin ich nicht über diese Schau.
Gegen die drohenden Entlassungen gibt es Proteste, auch mit prominenter Unterstützung: Gestern war Ai Weiwei zum Kartenabreißen da – und wurde vom Haus der Kunst, das ihm einen weiteren großen Erfolg verdankt, des Hauses verwiesen. (via @Kia_Vahland)