Dulce de membrillo
Ich mag gerne Süßes zum kräftigen Käse, weswegen ich dieser Quittenpaste sehr verfallen bin. Ist ein bisschen zeitaufwendig, aber von den Zutaten her äußerst entspannt. Und lohnt sich.
Der Witz am Rezept ist, dass ihr die gekochten Quitten wiegen und dann die gleiche Menge an Zucker dazugeben müsst, daher ist es prima skalierbar, je nachdem, wieviele Quitten ihr gerade da habt. Bei mir waren es gestern gekochte knappe 800 g. Aber deswegen spare ich mir hier exakte Angaben, bei Nicky im Original sind es vier Quitten. Dabei kommt aber auf keinen Fall ein Backblech raus wie bei mir, da reicht auch eine größere Auflaufform. Also:
Quitten, Menge nach Lust und Laune, mit einem groben Tuch abreiben, um den putzigen Flaum zu entfernen. Waschen, schälen, vierteln, entkernen. Ich habe beim Googeln diverse Rezepte gefunden, die die Schale mitverwenden, ich habe das nicht gemacht. Scheint aber auch zu funktionieren – und macht deutlich weniger Arbeit mit diesen fiesen festen Früchten.
Die Quittenstücke in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und geschlossen weich kochen. Das dauerte bei mir fast eine Stunde.
Das Wasser abgießen – das könnt ihr aufheben und Gelee daraus kochen. Die Quittenstücke zu feinem Püree verarbeiten, entweder mit einem Food Processor oder, wie ich es gemacht habe, mit dem guten alten Stabmixer. Das Püree wiegen und mit der gleichen Menge an Zucker wieder in einen Topf geben. Aufkochen, dabei ruhig öfter umrühren, und dann bei kleiner Hitze so lange weiterköcheln lassen, bis aus dem gelblichen Mus eine orangerote Paste geworden ist. Das waren bei mir fast anderthalb Stunden. Vorsicht beim Umrühren, es spritzt fies und heiß.
Ich habe leider nicht oft genug umgerührt, weswegen ich danach googeln musste, wie man einen total angebrannten Topfboden wieder sauber kriegt. Bonustipp: Einen Teil Essig mit drei Teilen Wasser mischen, so dass der Topfboden bedeckt ist, aufkochen und den Herd ausschalten. 15 Minuten rumstehen lassen, danach sollte sich alles gut reinigen lassen. Ich Vollprofi musste das zweimal machen mit längerer Einwirkzeit, so sehr habe ich meinen armen Topf beansprucht. Sieht aber jetzt wieder aus wie neu.
Die hoffentlich nicht angebrannte Paste auf ein Backblech oder in eine Form streichen, das/die mit Backpapier ausgelegt ist. Nun könnt ihr das Zeug eine Woche lufttrocknen oder bei 50 Grad in den Ofen stellen, dann dauert das nur eine gute Stunde. Ich habe es etwas zu dünn aufgestrichen, das darf ruhig doppelt so hoch sein für die Schickizität.
In Stücke schneiden und servieren. Angeblich ist es im Kühlschrank ewig haltbar, aber es schmeckt so gut, dass ich das vermutlich nicht ausprobieren werde.