Links vom 9. November 2019 – Ost-Sandmännchen > West-Sandmännchen

Das ausm Osten kann neuerdings nämlich sprechen. Die Folgen dauern nur ne Minute, sind alle schnafte und lohnen sich alleine für den Dialogsatz aus der ersten Folge:

„Der Sandmann ist da!“
„Watt kannen der?“
„Der findet überall nen Fernseher!“

(via @holgi)

Aber ma watt Ernstes, wa:

Jetzt ist alles gleich viel wert

Die FAZ über die Neuhängung im MoMA, die teilweise alle drei Monate nochmal neu gehängt wird. Irre. Muss ick hinne.

„Überraschenderweise berufen sich alle am New Yorker Denkmalsturz Beteiligten auf den Gründungsdirektor Alfred H. Barr, der das MoMA unter dem Eindruck seiner Reise ans Bauhaus 1927 als populären Begegnungsort entwarf, in dem alle Kunstrichtungen gleichberechtigt nebeneinanderstehen. „Erst in den siebziger und achtziger Jahren fingen wir an, diese absolut verengte Lesart moderner Kunst zu entwickeln“, resümiert Direktor Glenn D. Lowry, der sich seit seinem Antritt 1995 schrittweise um Auflockerung bemüht hat. „In den Vierzigern, Fünfzigern und Sechzigern sammelten und zeigten wir Kunst aus Indien, Iran und Lateinamerika.“ 1963 etwa wurde eine abstrakte Malerei des Inders Vasudeo S. Gaitonde angekauft, die jetzt zum ersten Mal zu sehen ist, gegenüber einem ungewöhnlich zittrigen Mark Rothko. Die beiden ergänzen sich hervorragend, vielleicht, weil beide Künstler, wie der Saaltext informiert, sich im Zen übten.

Nur Henri Matisse und Monets „Seerosen“ behielten eigene Kabinette. Constantin Brâncuşis Skulpturen rahmen aufs Schönste den Ausblick auf die Stadt und den Skulpturengarten. Ansonsten wird hier kein Werk in Ruhe gelassen. Die Aktfotos, die Adrian Piper während ihrer Lektüre von Kants „Kritik der reinen Vernunft“ von sich schoss, um sich zu vergewissern, dass sie noch am Leben war, hängen gegenüber den Zeichnungen, die ungefähr zur selben Zeit der Sudanese Ibrahim El Salahi im Gefängnis fertigte. Jackson Pollock wird nicht gezeigt, ohne ihm seine Frau Lee Krasner gegenüberzustellen, die auch gerade in der Frankfurter Schirn gefeiert wird. Robert Delaunay teilt sich die Wand mit Sonia Delaunay-Terk, mit der er den Orphismus erfand. Und gegenüber hängt ein Bild von Hilma af Klint, das noch schnell aus Stockholm ausgeliehen wurde, weil seit ihrer enorm erfolgreichen Guggenheim-Ausstellung vor einem Jahr wohl auch das MoMA der Ansicht ist, dass die Geschichte der Abstraktion ohne den Okkultismus der Schwedin unvollständig ist.“

(via @Agnes_Sawer)