Ein verschnupftes und deswegen verspätetes Dankeschön …
… an Matthias, der mich mit Yōko Ogawas The Memory Police überraschte. Ich hatte von der japanischen Autorin zugegebenermaßen noch nie gehört, aber die Einleitung in der Rezension des New Yorker von Jia Tolentino hatte mich sofort: „Like Colson Whitehead’s “Underground Railroad” and Mohsin Hamid’s “Exit West,” Yoko Ogawa’s novel transforms a familiar metaphor into imaginative truth.“ The Underground Railroad fand ich großartig und gerade den Kniff, eine Metapher – hier die railroad nicht als Kette von hilfsbereiten Menschen, sondern wirklich als fahrenden Zug – als etwas Fassbares, Reales anzunehmen und darum die Geschichte zu stricken, sehr spannend. Und dann kriegte mich dieser Absatz endgültig: „It’s a dreamlike story of dystopia, set on an unnamed island that’s being engulfed by an epidemic of forgetting. In the novel, the psychological toll of this forgetting is rendered in physical reality: when objects disappear from memory, they disappear from real life.“
Zunächst versuche ich rauszubekommen, ob es den Roman auch in einer deutschen Übersetzung gab, denn einen fremdsprachigen Roman in einer weiteren Fremdsprache zu lesen, kam mir etwas seltsam vor. Nach dem Lesen der deutsch– und der englischsprachigen Wikipedia und dem eher bildhaften Vergleich der Schriftzeichen war ich überzeugt: Den Roman gibt es nur auf Englisch. (Stimmt auch.) Gleichzeitig lernte ich aber so noch weitere Romane der Autorin kennen, von denen ich in einige per Leseprobe bei Amazon reinguckte. Das klang, wenn auch auf Deutsch, so, als ob ich die Dame gerne mal lesen würde und daher landete das Buch auf dem Wunschzettel. Vielen Dank für das Geschenk, ich habe mich sehr gefreut. Schon am Montag, als ich es aus der Packstation holte. Und jetzt gehe ich wieder ins Bett und rotze Taschentücher voll.
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Nebenbei: alles richtig gemacht.
Frau @ankegroener hat sich ne nette Street Credibility erarbeitet. pic.twitter.com/x1c65f5rQ8
— heinzkamke (@heinzkamke) November 19, 2019