Tagebuch Montag, 2. Dezember 2019 – Wochenende
Ich habe mein Wochenende nachgeholt und quasi nichts gemacht, keine Leseminute für die Diss, keine Zugfahrt.
Der Neuschnee sorgt dafür, dass die Pflanzenabdeckungen auf Nachbars Balkon jetzt noch mehr nach Beuys aussehen. Oder nach Dementoren, wie jemand auf Twitter meinte. Can’t be unseen.
Außerdem habe ich ein Blümchen gekauft und einen Berg fieses Gift, um die Blattläuse auf meiner Begonie auszurotten, die sich über Knoblauchsud und Schmierseife nur kaputtgelacht haben. Macht kaputt, was euch kaputtlacht.
Einziger Pflichttermin: an zwei Kalendern die Türchen öffnen. Okay, und Wäsche waschen. Und den Einkaufszettel für die Woche schreiben. Aber dann habe ich nur noch gelesen und „The Crown“ geguckt, dabei die Teetasse betont elegant gehalten und gehofft, dass meine Lunge endlich wieder normal arbeitet, damit ich wieder flach schlafen kann und nicht mehr mit fünf Kissen im Kreuz.
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Latin Dictionary’s Journey: A to Zythum in 125 Years (and Counting)
Den Link hatte ich Sonntag schon auf Twitter verteilt, aber ich mag ihn so gerne. Ich hatte vom Thesaurus Linguae Latinae (T.L.L.) ehrlich gesagt noch nie gehört, aber man erzählte mir auf Twitter, er sei quasi „der Schraubenzieher des klassischen Philologen“. Seit den 1890er Jahren versuchen Wissenschaftler*innen, jede Bedeutung jedes lateinischen Worts, ob es nun bei Cicero stand oder an römischen Klowänden, zu erfassen. Vielleicht wird man 2050 damit fertig. Alleine die zeitliche Einordnung finde ich großartig formuliert:
„When German researchers began working on a new Latin dictionary in the 1890s, they thought they might finish in 15 or 20 years. In the 125 years since, the Thesaurus Linguae Latinae (T.L.L.) has seen the fall of an empire, two world wars and the division and reunification of Germany. In the meantime, they are up to the letter R.“