Tagebuch Montag/Dienstag, 16./17. Dezember 2019 – Frozen Fortuna

Nach dem auswärtig verbrachten Wochenende war Montag dann Wochenende, das hieß: Putzen, Einkaufen, Wohnung weihnachtsfertig machen. In diesem Jahr bin ich Ende Dezember quasi nicht zuhause, sondern im Norden oder im Nachbarland, weswegen ich mir eigentlich das kleine Weihnachtsbäumchen verkneifen wollte, ich würde es ja eh kaum sehen. Aber Weihnachten ohne Baum ist doof, und daher erstand ich einen kleinen Nordmann und fuhr ihn mit dem Bus in die Nähe meiner Wohnung. Dort wurde er sogleich geschmückt, und sobald es draußen einen Hauch dunkler wurde – also so gegen 13 Uhr –, leuchteten die Lichterketten.

Das Jahr war für mich deutlich anstrengender geworden als erwartet, aus verschiedenen Gründen, und ich war auch noch nicht so recht in Weihnachtsstimmung, aber die Berggipfel am Wochenende und nun die Kugeln und Lichter sorgten endlich dafür, dass ich gefühlt etwas runterschalten konnte. Auf dem Sofa bequem gemacht, Plätzchen verspeist, Bäumchen angeguckt.

Abends ging es dann ins Kino, Frozen II in den legendären Museum-Lichtspielen, in denen ich noch nie war, weil ich keine Schachteln mehr nutzen möchte, außer es geht halt nicht anders. Hier ging es nicht anders, weil F. sich logischerweise keinen Nachmittag freinehmen wollte, um einen Film in den großen Popcornkinos zu gucken, wo er gerade im Original zu sehen ist. Also Schachtel. Es war nicht so schlimm wie erwartet, immerhin Beinfreiheit und gemütliche Sessel, aber halt mittelmäßiger Ton und eine Leinwand, die ungefähr so groß war wie der Fernseher meiner Schwester.

Aber schon im Werbeblock war ich wieder versöhnt, denn ausgerechnet die Münchner Stadtwerke hatten eine kleine, clevere Idee für die musikalische Begleitung ihres leider total banalen Spots.

Den Film selber muss ich mir gnadenlos noch einmal anschauen, der rauschte gefühlt zu hektisch an mir vorbei. Ich mochte, dass einige der geliebten Figuren aus dem ersten Teil einen geschärfteren Charakter bekommen hatten, während andere leider ein bisschen verschenkt wurden. Außerdem gab es mir viel zu viele Götter aus zu vielen Maschinen, die plötzlich da waren, aber mei. Auch bei den Songs wurde anscheinend versucht, genau die Knöpfchen zu drücken, die im ersten Teil so hervorragend funktioniert hatten, aber auch hier: Wenn man schon eine der weltbesten Musicalsängerinnen im Team hat, dann nutzt man die Stimme der Dame eben auch. Und alleine für drei herrliche, sehr überraschende Minuten mit Christoph mitten im Film hat sich der Besuch gelohnt.

Gestern wollte ich eigentlich ins ZI, nochmal schnell ein paar Tage dissertieren, bevor in München überall die Bürgersteige hochgeklappt werden, aber nach 85 Tagen (VERDAMMT!) erwischten mich die Tage wieder, weswegen ich mit einer Wärmflasche auf dem Bauch zuhause blieb. Denn auch gestern war mein Abend verplant. Schmerztabletten, Thermotights, Thermopulli, Handschuhe, Thermosocken in den Stiefeln – und dann durchs 12 Grad warme München gestapft und mich totgeschwitzt, um ins 4 Grad kalte Augsburg zu kommen, wo ich dachte, och, ne Decke wäre auch noch gegangen.

Im Stadion selbst war es aber gut auszuhalten, vor allem weil der FC Augsburg gerade einen ziemlichen Lauf hat. Anfang Oktober noch mit 1:5 in Gladbach untergegangen, einen Ausrutscher zuhause gegen Schalke (2:3) Anfang November, aber seitdem nur Siege oder Unentschieden eingefahren. Gestern gab’s ein nettes 3:0 gegen die Fortuna aus Düsseldorf; am Samstag wartet noch Leipzig, aber da rechne ich nicht wirklich mit Punkten. Egal – dass der FCA auf dem 10. Tabellenplatz in die Winterpause geht, hätte ich nach dem total grützigen Saisonbeginn und dem ständigen Kratzen an den Abstiegsplätzen wirklich nicht gedacht.

Beim blöden Abendspiel ab 20.30 Uhr waren leider die winkenden Kinder vom Kids Club nicht mehr auf ihrer Ehrenrunde. Aber die Einlaufkinder durften doch auch wachbleiben! Das System verstehe ich nicht. Aber auch hier: Egal, ich hatte Glühwein und einen ansonsten sehr guten Abend.

Viel zu spät ins Bett gekommen allerdings, denn wir haben erst den Zug um 23.41 aus Augschburg erwischt, weswegen ich um 1 zuhause war. Mitten in der Nacht!

PS: Ich liebe es, dass DAZN die Bundesligabilder ins Netz stellt!