Was schön war, Sonntag, 31. Mai 2020 – Ruhe

Ausgeschlafen. Bei offenem Fenster schlafen können, ein bisschen wegen Feiertag, ein bisschen immer noch wegen Corona, es sind bei mir vor der Haustür weiterhin merklich weniger Autos unterwegs. Aber schon wieder mehr als noch vor einem Monat. Das hätte von mir aus nicht sein müssen, aber nun gut.

Gut in der Diss vorangekommen, der Rückbau ist vollzogen, das Inhaltsverzeichnis wird weiterhin angepasst, und bis jetzt (1945) fühlt sich das sehr gut an und liest sich auch so.

Auch die Zweitprüferin hat ihr Okay gegeben, ich plane also jetzt einen Endspurt bis Anfang August, denn dann muss der Stapel in dreifacher Ausführung im Prüfungsamt sein, nachdem ich mich Ende Juni zur Abgabe anmelden werde. Vielleicht hat das Amt bis August auch wieder geöffnet und ich kann persönlich vorbeischauen, ansonsten wird das ein sehr schweres Paket. (Fiel mir gestern im Halbschlaf ein: Haben Copyshops wieder geöffnet?)

Mit Mama telefoniert. Und ein paar Sätze mit Papa, aber er hat mich nicht gut verstanden und mir frohe Weihnachten gewünscht.

Weiterhin Reste der Dan-Dan-Nudeln verspeist, jetzt ist der Berg erledigt. Das war so gut, das möchte ich eigentlich sofort wieder essen.

Stattdessen Kladdkaka gebacken – das Rezept war super, die Backzeit eindeutig zu kurz. Ganz so matschig wollte ich das Innenleben dann doch nicht haben. Falls ihr es nachbackt, und hej, ihr habt vermutlich alles dafür im Haus, lasst das Ding einfach 25 bis 30 Minuten im Ofen.

F. war unterwegs und hatte seinen Schlüssel vergessen, er mailte mich an, dass er seinen Ersatzschlüssel von mir holt. Ich freute mich vor, als die nächste DM kam: Sein Nachbar habe den Schlüssel außen an seiner Wohnungstür bemerkt und ihn angerufen, er käme daher nicht bei mir vorbei. Abends vielleicht? Ich freute mich erneut vor, war dann aber so in der Diss versunken, dass ich ihm schrieb, ich würde gerne noch weitertippen. Als ich mich erst um 21.30 Uhr wieder meldete, hatte der Herr verständlicherweise nicht mehr so recht Lust, noch vor die Tür zu gehen. Dreimal vorgefreut, immerhin nur einmal selbst verkackt.

Aber: Wir haben eine Reservierung! in unserer Lieblingskneipe! morgen abend! WIR GEHEN AUS! Das fühlt sich noch sehr irre an. Wir sitzen natürlich draußen – Innenräume meide ich weiterhin, wenn sie keine Bibliothek oder kein Archiv sind –, und wir haben den Platz erstmal nur für zwei Stunden, aber: WIR GEHEN AUS! SO NORMAL SO!


Igor Levit sprach mit der NYT über seinen Vexation-Marathon. Das blöde Stück hatte ich gestern den halben Tag noch im Ohr.

„There were moments of anger, there were moments of fear, sadness, devastation. But these were touchable moments for me more than anything psychological. In the middle, I looked at where I was and thought: There are still 590 to go, what the heck? It took me about half an hour to get through that, but it was really the only moment where I thought, not that I wasn’t going to make it, but that I was annoyed.“