Was schön war, Mittwoch, 3. Juni 2020 – Korrekturgang 4 (?)
Schreibtischtag. Erfolgreich, konzentriert, Zeug geschafft, mehrere Geistesblitze eingearbeitet, ansonsten korrigiert und ergänzt, mal wieder am Ende vom Dokument angekommen.
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Schon im letzten Sommer hatte ich auf meinen Balkontisch einen kleinen Teller steht, in den ich ein paar Steine legte und Wasser goss, damit durstige Insekten einen Thekenbesuch machen konnten. Ich habe da nie ein Viech gesehen, aber in diesem Jahr sah ich schon mehrfach – Wespen. Ausgerechnet. Was ist mit fluffigen Bienen und Hummeln? Nein, Wespen. Noch lasse ich den Teller stehen, aber wenn die Jungs noch ihre Kumpels anschleppen, mache ich den Laden wieder dicht.
F. so: „Jetzt wo wir nicht im Biergarten sind, stören Wespen gar nicht so.“
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Einen Platz im Kunstarchiv in Nürnberg zugeteilt bekommen, das seit vorgestern und nur eingeschränkt wieder geöffnet ist. Aber einmal muss ich noch durch den Nachlass wühlen, vermutlich reicht dafür ein Tag gar nicht, aber mehr gibt’s erstmal nicht.
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Pfannkuchen aus Sauerteigresten, Chiliquark dazu. Der übliche Berg an Schokomüsli mit einem Pfund Obst drauf. Ostfriesentee und eine Tüte Tropifrutti, bei der WIE IMMER zu wenige Bananen enthalten waren.
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Die guten Dinge an Corona: Einige von uns hatten viel Zeit.
How Crowdsourcing Aided a Push to Preserve the Histories of Nazi Victims
„While the coronavirus pandemic has painfully upended lives and businesses around the world, the lockdowns it caused are providing a unique boost for one group’s effort to help heal a generations-old wound: Nazi atrocities.
As the virus prompted lockdowns across Europe, the director of the Arolsen Archives — the world’s largest devoted to the victims of Nazi persecution — joined millions of others working remotely from home and spending lots more time in front of her computer.
“We thought, ‘Here’s an opportunity,’” said the director, Floriane Azoulay.
Two months later, the archive’s “Every Name Counts” project has attracted thousands of online volunteers to work as amateur archivists, indexing names from the archive’s enormous collection of papers. To date, they have added over 120,000 names, birth dates and prisoner numbers in the database.“
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Abends im Bad wieder am Deutschlandfunk hängengeblieben, wo es um eine neue CD mit Werken von Aaron Copland ging (Sendung nicht direkt verlinkbar, das waren so ungefähr die letzten 20 Minuten). Das Württembergische Kammerorchester Heilbronn spielt auf „Father Copland“ unter anderem auch Appalachian Spring, aber nicht in der Orchesterversion, sondern für ein kleineres Ensemble. Ich fand die kurze Zeit mit Copland sehr schön, den Herrn kannte ich durch die hervorragenden Klassik-Playlists von Gabriel Yoran. Gelernt: Die Musik des linksgerichteten Copland wurde für mehrere republikanische Werbespots als Inspiration genutzt. Mehr dazu (schöne Links!) beim Musikkritiker des New Yorker, Alex Ross.
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Das war’s. Guter Tag. Ich mag konzentriertes Arbeiten, und ich mag schöne Tagesausklänge.