Was schön war, Samstag, 13. Juni 2020 – Gerne gelesen

Um Punkt 8 eingekaufen gewesen, dann Tee gekocht und an den Schreibtisch gegangen. Mal langsam anfangen, irgendwann halt frühstücken.

Sieben Stunden lang das 50-seitige Kapitel zu 1936 korrigiert, das ist das längste in der Arbeit. Literaturangaben überprüft, alle Fußnoten nochmal angeguckt, noch ein paar Bilder eingefügt (das war so klar), dementsprechend das Abbildungsverzeichnis nochmal angefasst, das eigentlich seit zwei Wochen in Stein gemeißelt ist und an dem ich seit zwei Wochen immer wieder rumfummele, alles nochmal mit dem strengen Blick der Lektorin gelesen: „Brauche ich diesen Satz wirklich? Kann ich das Zitat kürzen? Ist dieser ganze Absatz zielführend für mein Forschungsanliegen? Na gut, dann lass das so.“ Sehr wenig korrigiert, noch ein paar Geistesblitze eingefügt, die ich mir neuerdings beim Einschlafen per Handymail schicke, sehr zufrieden gewesen.

Um 15 Uhr eine Packung Ramen in scharf zubereitet und mich dazu beglückwünscht, das günstige Fertigzeug gekauft zu haben. Während das Wasser kochte und danach die Nudeln drei Minuten badeten, bastelte ich Möhrenstreifen, briet ein Ei, hackte eine Frühlingszwiebel, schnitt ein bisschen Zucchini in Viertelscheibchen, schraubte das Glas mit den Bambussprossen auf und öffnete mein selbstgemachtes Chili-Öl, das ich seit meiner Dan-Dan-Sucht immer parat habe. Ich warf alles zusammen und hatte eine Riesenschüssel hervorragendes Frühstück.

Drei Stunden lang das Kapitel zu 1937 korrigiert, siehe oben, aber keine Bilder mehr eingefügt, wo-hoo! Feierabend um 19 Uhr, F. Bescheid gesagt, dass ich jetzt Feierabend mache, woraufhin der Mann drei Kilo Käse vorbeibrachte und ich ein bisschen Quittengelee dazulegte. Nächstes Mal schneide ich das appetitlich klein, aber mein Kopf war gestern zu erledigt für alles.

Wir öffneten einen kleinen Champagner weil warum nicht und genossen den sehr warmen Sommerabend, der für München vorerst der letzte sein wird, die ganze nächste Woche wird das vermutlich nix mit Balkon. Daher mussten wir irgendwann auch noch einen Rotwein aufmachen, es hilft ja nichts.

Die sechs Sorten Bergkäse (plus ein Pfund der besten Butter, die ich je aß) hatte F. am Freitag aus Kempten angeschleppt, und wenn ihr da wohnt, dann geht doch dringend mal bei Jamei vorbei und kauft auch drei Kilo. Wir kannten den Käse aus unserem Lieblingsrestaurant, dem Broeding, und neuerdings wird er auch im 3-Sterne-Atelier serviert, wie Jan Hartwig auf Insta erzählte. Und wenn ihr nicht in Kempten, aber in Freiburg, Münster, Murnau oder Hamburg wohnt, dann könnt ihr dieses herrliche Zeug auch bei euch vor Ort erwerben. Macht das mal. Lohnt sich wirklich. Meine persönlichen Lieblinge sind der Jamai (15 Monate) und der Bergmatt (18 Monate). Außer Konkurrenz: Mängisch (30 Monate). Das nächste Mal testen wir den Emmentaler.

Gemeinsam eingeschlafen. Ganz hervorragender Tag.