Was schön war, Dienstag, 30. Juni 2020 – Abgegeben, aufgeräumt, Wein geöffnet

Keinen Wecker gestellt, denn ich hatte nur einen Termin, für den würde ich schon rechtzeitig wachwerden. War dann auch so. Ich musste ein Paket mit drei Dissertationen (und einer CD. EINER CD!) zur Post bringen, und danach wollte ich die ganzen Bücher aus UB und Stabi zurückbringen.

Ich habe nur kleine Küchenwaagen im Haus, daher wusste ich nicht, wieviel Porto ich auf mein Paket kleben sollte. Anhand von super-exakten Versuchsreihen mit meiner 5-Liter-Gießkanne meinte ich zu erkennen, dass das Paket mehr als 5 Kilo wog und entschied mich für das Porto für Pakete zwischen 5 und 10 Kilo. Gegen halb zehn verstaute ich es auf meinem Gepäckträger, radelte zur Post, wo ich nach 30 Sekunden Wartezeit drankam, das Porto schien okay zu sein, ab damit.

Wieder nach Hause geradelt und einen noch schwereren Bücherstapel als mein Paket auf Gepäckträger und Rucksack verteilt. Acht Bücher in der UB abgegeben, zwei in der Stabi.

Zum Einkaufen geradelt, eingekauft. Zuhause meine leere Ablage bestaunt. Die sah noch nie so leer aus, seit ich hier wohne, weil immer ein Bücher- und Zettel- und Kopien- und Zeugstapel hinter mir lag mit Dingen, die ich genau in diesem Kapitel, an dem ich gerade saß, dauernd brauchte.

Zwei Mails an Doktorvater und Zweitprüferin geschrieben mit dem Textdokument der Diss als Anhang. Zwei WeTransfer-Links verschickt für den 300 MB großen Abbildungsteil.

An die Decke geguckt. Masterchef Australia geschaut und mich darüber gefreut, dass gutes Essen Menschen zum Weinen bringt, weil’s stimmt. Einen Riss in einer Hose geflickt. Udon-Nudeln mit Gemüse und Sesamsauce gegessen. An die Decke geguckt. Vor Netflix eingeschlafen. Mit Lektorgirl telefoniert und mir Pep-Talk abgeholt. Erneut vor Netflix eingeschlafen. Mit dem Mütterchen telefoniert und den nächsten Heimatbesuch klargemacht, denn die Diss ist jetzt abgegeben und der eine Job, der noch in der Pipeline ist, lässt sich gerade etwas Zeit, das wird schon passen. An die Decke geguckt.

Den Sommerabend mit F. und zwei Flaschen Wein auf dem Balkon verbracht, von denen nur eine geplant war. Nicht über die Diss geredet! (Okay, kaum.) Mich über die angenehm unheißen Temperaturen gefreut und meine Lichterkette und den Wein und die hervorragende Gesellschaft im kleidsamen hellblauen Shirt. Deutlich besser geschlafen als in den Nächten vorher.

„Die Diss ist jetzt abgegeben.“ Klingt immer noch komisch.