Was schön war, Donnerstag, 27. August 2020 – Es wird gelesen
Schlechte-Laune-Bekämpfen durch Radfahren in Richtung ZI und dort in der Bibliothek sitzen. Hat wie immer funktioniert. Ich hatte vorgestern abend beim Reservierungs-Tool des ZI gesehen, dass von den fünf reservierbaren Plätzen (von 31) noch vier verfügbar waren und mir daher gedacht, das wird wohl nicht voll werden, die Hausarbeiten scheinen alle abgegeben zu sein. Außerdem ist München im August sowieso ähnlich leer wie zur Weihnachtszeit, was mich immer noch irritiert, weil das in Hamburg nicht so war.
Ich zog relativ willkürlich Bücher zu zwei Fotograf:innen aus dem Regal, dazu ein bisschen Sekundärliteratur und blätterte mehr als das ich las. Dabei stieß ich aber durchaus auf spannende Quellen, und ehe ich mir die in die Stabi bestellte, wo ich erst in knapp zwei Wochen einen Sitzplatz ergattern konnte, fiel mir tollerweise die Bibliothek des Deutschen Museums wieder ein, die ich, warum auch immer, stets wieder vergesse. An meiner Wohnungstür hängt ein Post-it, auf dem „Schließfachmünzen?“ steht, damit ich die nicht vergesse. F. meinte, ich sollte noch ein Post-it mit der Aufschrift „DAS DEUTSCHE MUSEUM HAT EINE TOLLE BIBLIOTHEK“ daneben hängen. Gerade für mich, deren Forschungsgebiet an ein technisches Thema angedockt ist, ist diese Bib eine Goldgrube. So fand ich denn auch alles (und noch viel meeeeehr, dumdida), was ich mir in den letzten Tagen in die Stabi bestellt hatte, dort und bestellte es einfach nochmal. Montag werde ich da genüsslich sitzen und lesen und kostenlos scannen.
Gegen Ende meines Zeitslots stellte ich meine Bücher wieder in die Rückgabefächer und entdeckte dort zum ersten Mal eins der Bücher, an denen ich mitgearbeitet hatte. Aww! Es wird gelesen! Das war schön.
Nachmittags traf ich mich mit meiner Nachbarin auf einen Flat White im Freien, wir klönten und ich stellte interessiert fest, dass die kleine Kaffeebar gerade Barista…s? …i? suchte. Hm. Kaffee machen kann ich.
Abends schaute F. vorbei, ich kochte ein bisschen, wir tranken einen herrlichen Orange Wine (2017), bei dem ich beim ersten Schluck das Gesicht verzog, weil er mir irre sauer vorkam, der sich aber dann als sehr erfrischend herausstellte. Wir unterhielten uns über Lösungsworte des NYT-Kreuzworträtsels, wir Irren. Statt zu lesen, im Bett nur noch Candy Crush gedaddelt und zufrieden gemeinsam eingeschlafen.