Tagebuch Mittwoch, 16. September 2020 – Philippinisch kochen
Den Vormittag verbrachte ich im ZI, wo sonst, mal ein paar Bestandskataloge durchblättern, die allerdings schon aus den 1980er-Jahren waren, aber mei, die waren halt da. Ein paar Aufsätze gelesen und mich über Dinge gefreut. Wie immer im Lesesaal.
Wie es in meinem Bällebad aussieht, instagrammte das ZI neulich im schlimmen Zeitraffer.
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Am Sonntag zeigte die Corona-App bei mir erstmals zwei Risiko-Begegnungen mit niedrigem Risiko an (macht sie derzeit immer noch). Das war neu, bisher hatte ich keine Kontakte mit irgendwas. Das Display blieb weiterhin grün, aber ich wurde von einer Sekunde zur anderen panisch, und anstatt erstmal in Ruhe zu googeln, plärrte ich auf Twitter rum. Ich bin anscheinend nun eine von diesen Personen. Mist. Dort wurde ich beruhigt: so lange das Ding grün ist und immer noch oben drüber „Niedriges Risiko“ steht, keine Panik. Bei einem roten Display dürfte ich hingegen panisch werden. Im eben verlinkten PDF ist zu erkennen, dass dort auch angegeben wird, wann die Risikobegnung stattgefunden hat; das fehlt bei der grünen Anzeige.
Seitdem überlege ich, wann ich wo war; ich glaube ja immer, ich notiere alles im Blog, wo ich doch selbst am besten weiß, dass ich gnadenlos nicht alles im Blog notiere. Ich habe auf meinen Macbook-Schreibtisch auch ein Word-Dokument, das „Kontakttagebuch“ heißt, aber das habe ich anscheinend nur zwei Tage lang geführt. Das mache ich dann jetzt wohl besser mal regelmäßiger.
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In den letzten Tagen musste ich Rind- und Entenfleisch verarbeiten, aber gleichzeitig hatte ich Tofu im Hinterkopf. Das liegt an F., dem niedlichen Halb-Philippino, der mir von einer Sauce seiner Oma (Tante?) erzählte, an die er sich aus Kindheitstagen erinnert: eine Essig-Soja-Mischung, in die frittierter Tofu gedippt wird. (Ich sabbere schon beim Aufschreiben.) Die Sauce orientierte sich an Tokwa’t Baboy, in das eigentlich noch Schweineohren kommen, auf die ich mal verzichtete.
Da im Moment im Kühlschrank aber noch eine Menge Thai-Zutaten liegen, wurde das gestern ein kleines Crossover. Ich gab drei Teile Weißweinessig auf einen Teil Sojasauce, schnitt zwei Chilis klein (eine halbe zuviel, wie ich beim Essen merkte, keuch), gab eine Schalotte und eine Frühlingszwiebel in Ringen dazu, pfefferte alles ordentlich und vergaß den Zucker. Da die Schweineohren in einer Brühe mit Zitronengras gekocht werden, diese Komponente also anscheinend zum Gericht gehört, schnitt ich eine halbe Stange Zitronengras in feine Ringe und gab sie ebenfalls in die Sauce. Währenddessen frittierte ein halber Block fester Tofu vor sich hin; in mein übliches Sonnenblumenöl hatte ich ein paar Löffel Chiliöl gegeben, das noch von meinen geliebten Dan-Dan-Nudeln übrig gewesen war. Und weil Koriander ja quasi zu allem passt, gab’s den zu einer Paprika als Beilage.
Das war ziemlich super, das mache ich heute mit dem restlichen Tofu gleich nochmal. Mit Zucker.