Schokoladen-Babka
Ich musste sehr lachen, als ich gestern meine Babka-Fotos instagrammen wollte, denn der erste Eintrag in meinem Feed war von MissCaro, die genau dasselbe eine Stunde vorher erledigt hatte. Unser beider Inspiration war die letzte Folge von The Great British Bake-Off gewesen, wo die Kandidat:innen allerdings nur lausig wenig Zeit zur Verfügung hatten, wie dieser Blogartikel kritisch anmerkt. Mein Rezept stammt aus dem alten Ottolenghi-Buch Jerusalem, und wenn ihr heute noch mit dem Teig anfangt, könnt ihr morgen zum Brunch die Babka essen.
Das Rezept im Buch ist für zwei Babkas, ich habe nur eine zubereitet, aber ich ahne, warum man gleich zwei machen sollte: ist irre schnell weg. Hier kommen die Zutaten für eine Kastenform.
265 g Mehl, Type 405, mit
50 g Zucker,
1 TL Trockenhefe sowie der
abgeriebenen Schale von 1/2 Zitrone in einer Schüssel mischen.
1 Ei,
1 Eigelb,
1 dicke Prise Salz und
60 ml Wasser bei niedriger Geschwindigkeit unterrühren. Nach und nach
75 g zimmerwarme Butter in Stücken dazugeben, bei mittlerer Geschwindigkeit rühren, bis der Teig glatt und elastisch ist. Wenn ihr zwei Babkas backt, drei Eier verrühren und die Masse halbieren.
Eine Schüssel leicht ölen, den Teig hineingeben, mit Frischhaltefolie abdecken und für mindestens 12 Stunden, am besten über Nacht, im Kühlschrank gehen lassen.
Als ich den Teig gestern mittag aus dem Kühlschrank nahm, dachte ich, ich hätte etwas falsch gemacht: Er war nicht so aufgegangen, wie ich es erwartet hatte und fühlte sich auch eher nach festem Mürbeteig als nach flauschigem Hefeteig an. Das legte sich aber beim weiteren Bearbeiten, also keine Sorge.
Eine Kastenform mit 1 kg Fassungsvermögen leicht ölen und mit Backpapier auslegen, dabei das Papier an den langen Seiten überstehen lassen, so dass ihr die Babka später aus der Form bekommt.
65 g Zartbitterschokolade schmelzen.
60 g Butter schmelzen.
25 g Puderzucker mit
15 g ungesüßtem Kakaopulver mischen und mit Butter und Schokolade zu einer streichfähigen Paste mischen.
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche auf ca. 30 x 40 cm ausrollen. Die Paste aufstreichen, dabei einen ca. zwei Zentimeter breiten Rand lassen.
50 g gehackte Pecannüsse (Wal- oder Haselnüsse gehen vermutlich auch) auf die Schokoschicht streuen und noch
1 EL Zucker darübergeben. Ich habe nicht verstanden, wozu das nötig ist, kann man vermutlich weglassen, aber der eine Löffel macht die Babka auch nicht mehr fett.
Den Teig nun zu einer langen Rolle aufrollen, die Naht sollte unten liegen. Diese Rolle nun längs (!) halbieren. (Wer clever ist, legt die Rolle vor dem Halbieren schon auf das vorbereitete Backpapier, das in die Kastenform kommt. Ich war nicht clever.) Die zwei Stränge am oberen Ende miteinander verbinden, dann die beiden Stränge übereinanderflechten. Also rechten Strang über den linken legen, dann den linken über den rechten etc. Dabei nicht groß quetschen, es geht nur darum, dass beide Stränge hübsch aussehen und dass dabei die Schnittseite immer oben bleibt. Dann alles in die Form heben. Das ging bei mir, indem ich mein großes Hackmesser als Transportmittel genutzt habe. Beim Rollen und Schneiden fühlte sich mein Teig auch wieder brav wie Hefeteig an.
Die Form nun mit einem angefeuchteten Küchentuch abdecken und nochmal für eine bis anderthalb Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.
Den Backofen auf 190 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Form mit Alufolie locker bedecken und die Babka für etwa 30 Minuten backen. Sagt jedenfalls das Buch, bei mir waren es 45 und die Mitte war immer noch klietschig. Also: Stäbchenprobe.
Während die Babka backt, einen Sirup herstellen. Dazu
130 Zucker in
80 ml Wasser geben und aufkochen. Sobald sich der Zucker vollständig aufgelöst hat, vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Sobald die Babka aus dem Ofen kommt, den Sirup über den Kuchen streichen und dabei vollständig aufbrauchen. Die Babka lauwarm abkühlen lassen und erst dann aus der Form nehmen.
Ich fand den Kuchen erstaunlich unsüß, obwohl soviel Zucker drin ist, aber die dunkle Schokolade und der dunkle Kakao steuern sehr gut dagegen. Durch den Sirup kriegt die Babka einen schönen Glanz und ein bisschen nasse Füße, das ist beim Essen sehr lustig. Tolles Zeug. Die Wartezeiten lohnen sich wirklich.