Tagebuch Mittwoch, 10. Februar 2021 – Ich schaufele so vor mich hin
Im Text weitergebuddelt. Einleitung gefällt, Biografie gefällt, Werkübersicht gefällt, der Teil zu den Kunstvereinen gefällt jetzt auch, mit dem hatte ich beim letzten Durchgang noch gehadert, ein bisschen kürze ich überall noch, aber so richtige Brocken kann ich anscheinend nicht mehr wegschlagen. Mein inneres Ziel „100 Seiten weniger“ scheint nicht zu klappen, aber 70 Seiten sind auch nett. Ich sollte vielleicht aufhören, immer noch mehr Text anzulegen, aber ich möchte brav umsetzen, was in den Gutachten angemerkt wurde.
Danksagung für die Druckfassung der Diss ausformuliert, bei der Nennung von Vaddern angefangen zu heulen, läuft prima, der Tag.
— Anke Gröner (@ankegroener) February 10, 2021
Gestern blieb ich im Autobahnkapitel stecken, das mit 130 Seiten jetzt immerhin den Hauptteil der Arbeit bildet, danach kommen noch Gemälde aus den eroberten Ostgebieten, unbehindertes Arbeiten nach 1945 (da war ich gut mit der Machete unterwegs) und dann sind wir schon bei den 30 Schlussseiten Zusammenfassung, Einordnung, Ausblick.
Ich wartete gestern auf die Nachricht von DHL, dass mein ersehntes Buchpaket aus der Stabi ankommen möge. Bis zur Mittagspause war keine Mail da, ich guckte die neue Folge „This is us“ und verspeiste ein Scheibchen selbstgebackenes Brot mit Gruyère, der noch vom Raclette übrig geblieben war, dazu knabberte ich eine Mohrrübe. Leise, denn sonst verstehe ich die Sendung nicht. Dafür wurden übrigens Untertitel erfunden: damit man beim Seriengucken geräuschvolle Speisen verzehren kann. Auch nach Pause und Serie war keine Mail da, ich kehrte wieder an den Schreibtisch zurück und tippte, las und korrigierte weiter, bis um 17 Uhr, so spät wie sonst nur vor Weihnachten, endlich mein Handy pingte.
Maske auf, Hoodie an – mir fiel erneut auf, dass ich in diesem Jahr und auch im Winter des letzten Jahres kein einziges Mal meine Winterjacke getragen habe. Warum auch, ich bin ja immer zuhause. Der Weg zu Packstation und Supermarkt ist kurz genug fürs Hoodie, in Bibliotheken muss ich gerade nicht radeln (für den Fahrtwind ist das Hoodie zu kalt), und überall, wo ich sonst noch zu Fuß hin muss, was einen Hauch weiter entfernt ist – Bäcker … das war’s –, werde ich durchs Gehen alleine schnell warm genug.
Paket abgeholt und zuhause hocherfreut ausgepackt. Interessiert festgestellt, dass auch die Stabi Kartons wiederverwendet, völlig in Ordnung. Drei Bücher auf den Schreibtisch gelegt, mich wieder an den Rechner gesetzt, aber mal kurz auf Twitter nachgeschaut, was so war, und als ich nach 30 Minuten immer noch auf Twitter war und Links klickte, musste ich mir eingestehen, wohl nicht mehr zu arbeiten. Die üblichen fünf Back-Ups gemacht, ein halbes Stündchen die Bauchmuskeln angestrengt und mich dann etwas länger an den Herd gestellt, ich hatte Lust auf Dan-Dan-Nudeln mit allem. Und das gab’s dann auch. Die Küche duftet heute morgen immer noch nach der Sauce, ein Traum.
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Das Foto mochte ich gestern. Sehr über „our best cashmere“ in der Bildunterschrift gelacht, weil Billo-Leggings und Thermosocken, Hase.