Tagebuch Freitag bis Sonntag, 5. bis 7. November 2021 – Gut gegessen
Ich wollte nur kurz festhalten, was ich so Leckeres in den letzten Tagen gekocht habe. Los ging’s schon vor einer Woche mit Grünkohl, der frisch und kaum sandig in meiner Ökokiste lag. Kartoffeln dazu gekocht und kurz noch in Schmalz angebraten, ein kleines Stück Kasseler und zwei Kochwürste mit dem Kohl und Zwiebeln und ein bisschen Gemüsesuppe ein knappes Stündchen vor sich hinsimmern gelassen, fertig. Totales Kindheitslieblingsessen, damals noch mit Bregenwurst, heute mit irgendwas anderem, aber ja, da muss (noch) Fleisch ran. Wer Tipps für vegetarische Wurst hat, die zu Grünkohl passt, gerne per Twitter.
In der Kiste war auch wieder eine Aubergine; aus der letzten hatte ich Moussaka gemacht, die hier wurde nur in Mehl und Ei gewälzt und ausgebraten. In derselben Pfanne röstete ich auch zwei Scheibchen Brot und ein paar Blätter Radicchio durften auch blitzschnell ins Fett, dann kam alles übereinander und war sehr gut. Dazu gab’s Gurkensalat, weil ich gerade nichts lieber esse als Jogurt. Gurke esse ich immer, quasi zu allem außer Nutellabrot.
Zur freitäglichen Date Night kochte ich alleine, denn F. ist nicht so der große Rosenkohlfan. Bin ich eigentlich auch nicht, aber vielleicht kriege ich mich ja dazu. Das erste Rezept, das ich ausprobierte, war für einen Salat, der bei mir aber ein Nudeldressing wurde. Anstatt den Rosenkohl in der Sauce zu wälzen, mischte ich Spaghetti unter sie, ich war sehr hungrig nach dem Schreibtischtag, und gab das Gemüse erst mit Koriander und Minze dazu. Das Dressing war gut, aber so hundertpro hat es mich nicht überzeugt. Ich hatte den im Ofen gerösteten Rosenkohl ganz gelassen und nur von den äußeren Blättern befreit, vielleicht war es das Mundgefühl, das noch nervte.
Am Samstag buk ich den wunderbaren Nougat-Orangen-Kuchen von Katha, damit ich Sonntag am Schreibtisch keine schlechte Laune haben würde. Zwei Drittel des Rezepts reichen genau für die 20er-Kastenform. Der Überzug ist schlichte weiße Kuvertüre und keine Orangencreme, wie jemand auf Twitter mutmaßte, aber das werde ich beim nächsten Mal antesten.
Sonntagabend raspelte ich zwei kleine Süßkartoffeln (Biokiste) klein, mischte sie mit einem Ei und ein bisschen Kichererbsenmehl und buk Waffeln. Statt zwei halber hätte ich lieber eine ganze machen sollen, aber ich wusste selbst nicht, wie dieser eher brockige Teig und das Waffeleisen sich vertragen würden. Dazu gab’s einen Dip mit Chili und Koriander, den hatte ich ja noch da, und das war großartig, meine Küche duftet immer noch nach Sesam und Curry.
Gestern konnte der Rosenkohl mich dann überzeugen: Dieses Mal halbierte ich die dickeren Stücke und kochte ihn mit einer Kartoffel zusammen etwas vor, bevor ich ihn ein paar Minuten in Misobutter schwenkte. In einer zweiten Pfanne röstete ich Erdnusstofu und danach Zwiebeln und Zucchinischeibchen an, bevor alles ebenfalls in die Misobutter kam, und alles zusammen war ganz hervorragend und der Rosenkohl hatte das nussige Aroma, das ich eigentlich an ihm schätze.
Freitag traf das Weinpaket für den nächsten Podcast bei mir ein. Ich verrate das schon mal: Wir werden Rotweine von der Ahr trinken. Ich bemühte mich, Kisten zu finden, die nicht mehr ganz supermarkttauglich waren, um ein bisschen zu helfen. Könnt ihr auch.