Tagebuch Mittwoch, 10. November 2021 – „Things fall apart“
Weiterhin Korrektur gelesen. Den Textteil habe ich erneut niedergerungen, jetzt kommt der große Anhang, bei dem ich mich immer zu Konzentration zwingen muss. Dafür habe ich aber bisher recht wenige Fehler gefunden, slow clap. Ein winziger Thread:
Mein Gehirn schaltet sich beim Korrekturlesen vom Literaturverzeichnis immer nach drei Zeilen ab. Seufz. pic.twitter.com/t4SMFSUVLn
— Anke Gröner (@ankegroener) November 10, 2021
Seit Kurzem nutze ich auf Twitter übrigens Alt or not, eine Erweiterung, die bei mir in Chrome dafür sorgt, dass ich nicht vergesse, Alt-Text, also Bildbeschreibungen für meine angehängten Fotos zu erstellen. Bei den Antworten habe ich das hier schmählich vergessen.
—
Gestern ausgelesen: Things Fall Apart von Chinua Achebe. Ich klaue mal aus der Wikipedia:
„Achebe gilt als der Begründer der modernen nigerianischen Literatur und weltweit als einer der herausragenden englischsprachigen Schriftsteller. Seine Werke wurden in rund 50 Sprachen übersetzt. Dabei entwickelte er einen eigenen Stil, der auf der Erzähltradition seiner Heimat aufbaut. Er verzichtete bewusst auf europäische Literaturkonventionen, verarbeitete jedoch nigerianische Erzählungen in seinen Romanen. Nach seinen eigenen Worten „sollte jede gute Geschichte, jeder gute Roman, eine Botschaft enthalten, einen Zweck haben“.
Sein erster Roman ‚Things Fall Apart‘ gilt heute als Meilenstein der afrikanischen Literatur. Das rund 200 Seiten umfassende Werk erschien 1958 auf Englisch in London. Darin erzählt Achebe die Geschichte der nigerianischen Igbo in den 1890er Jahren. Der Bildungsroman schildert in realistischer Erzählweise im ersten Teil Wirtschaft, Kultur, Traditionen, Religion und Geschlechterverhältnisse einer Dorfgemeinschaft. In einem zweiten und dritten Teil werden die Auswirkungen der neuen christlichen und kolonialistischen Einflüsse auf das Dorfleben dargestellt.
1975 kritisierte er in einer Rede an der Universität von Massachusetts das Bild Afrikas in der Erzählung ‚Herz der Finsternis‘ von Joseph Conrad und erntete zunächst viel Kritik. Später wurde diese Kritik weitgehend als legitim anerkannt und als Wasserscheide in der postkolonialen Rezeption von Conrad gewürdigt.“
Das werde ich wohl als nächstes lesen. Oder als übernächstes, denn gestern Abend begann ich mit Andreas Platthaus’ Lyonel Feininger: Porträt eines Lebens. Aus dem Klappentext lernte ich, dass Platthaus kein Kunsthistoriker ist, was mich sehr überraschte – ich habe die FAZ auch wegen seiner in meinen Augen hervorragenden Ausstellungsrezensionen wieder abonniert. Ich ahne, dass es damit zusammenhängt, dass er nicht so viel schwafelt, wozu mein Fach manchmal neigt, wie F. es immer so liebevoll ausdrückt, der kleine Naturwissenschaftler. Ich kann ihm leider nicht widersprechen.
Falls ihr „Things Fall Apart“ auf Deutsch lesen möchtet – es gibt eine Neuübersetzung von 2012, die ich allerdings nicht beurteilen kann. Ich ahne aber, dass sie das Ursprungsmaterial etwas sensibler behandelt hat als die Erstübersetzung aus den 1950er Jahren.