Was schön war, Samstag bis Donnerstag, 11. bis 16. Dezember 2021 – Kekse und Weihnachtsbaum

Am vergangenen Wochenende buk ich nochmal ein paar Bleche Kekse; davon wanderten einige in ein kleines Päckchen in Richtung Hamburg zum Ex-Kerl. Ich druckte den DHL-Lieferschein schon am Sonntag aus, schaffte es aber erst Dienstag in eine Filiale; Packstationen wollte ich gar nicht erst versuchen, die quellen vermutlich gerade mit Weihnachtsgeschenken über. Der Grund für die Verzögerung: Ich wurde Montag äußerst spontan gebucht durch eine gute Kombi, jedenfalls für mich, aus Texter im Urlaub und Vertretungstexter krank.

Deswegen ist mein Kopf gerade mal wieder weniger kunsthistorisch unterwegs, sondern für die gute, alte Autoindustrie. Ja, wir sollen die nicht mehr mögen, aber ich schreibe trotzdem gerne über ihre Produkte. Und wenn ich einen Parkplatz hätte, hätte ich einen kleinen SUV. Ja, die sollen wir auch nicht mögen, aber sie sind so wunderbar bequem beim Einstieg, man sitzt angenehm hoch und, soweit ich das von den kurzen Fahrten mit dem mütterlichen Auto sagen kann, mein Rücken, meine Hüfte und meine Beine finden das alles deutlich superer als die flachen Schüsseln, die ich bis vor zehn Jahren noch gefahren bin. Aber ich habe ja keinen Parkplatz und deswegen auch kein Auto, und seit Corona trenne ich auch brav Müll und habe sogar einen Bioeimer in der Küche, wogegen ich mich jahrelang gesträubt habe. Kleines Klima-Update Ende.

Ökokistenglück. Es gab unter anderem Suppe aus gelber Bete mit gerösteten Mandelblätten, Koriander- und Fenchelsamen. Der Fenchel war keine so gute Idee, Rest gerne wieder.

Violette Hasselback-Kartoffeln mit buntem Salat. Das Zeug in den Kartoffelspalten ist Knoblauch. Im Salat befindet sich auch noch gelbe Bete, den winzigen Rest, der immer noch übrig ist von den zwei Knollen der letzten Woche, haue ich heute vermutlich in ein Gericht von Ottolenghi, denn mit der heutigen Kiste kommt eine Steckrübe, auf die ich etwas ängstlich schaue. Deswegen hat mich Twitter vor einigen Tagen auch ganz hervorragend mit Rezepten versorgt.

Tofu mit Brokkoli und dem üblichen Sojasauce-Ingwer-Chili-irgendwas drüber. No filter übrigens, aber ein neuer Teller vom Butler’s um die Ecke. Der Laden lässt sich immerhin Impfnachweis und Ausweis zeigen, scannt aber nicht. Hmpf.

Gestern besuchte ich meinen Zahnarzt, der gespielt entrüstet war, als er nach dem Grund fragte, warum ich hier sei und ich freimütig gestand, dass ich bloß noch den Stempel fürs Bonusheft brauchte, von dem ich dachte, ich hätte ihn längst in diesem Jahr erhalten, aber nee.

Mein Zahnarzt ist jetzt übrigens Teil einer größeren Praxisgemeinschaft. Es sind nicht mehr nur zwei Ärzte, sondern sie haben, laut neuem Praxisschild, „Kolleg*innen“. Nice.

Fast direkt neben der Praxis liegt der Stand, an dem ich traditionell mein Weihnachtsbäumchen kaufe. Das erledigte ich gestern hektisch, bevor es wieder an den Schreibtisch ging. Er wurde gestern abend auch gleich geschmückt und erfreute mich heute morgen nach dem Aufstehen, als noch alles dunkel war, mein Bäumchen aber schon durch die Wohnung schimmerte.

Mein erster Weihnachtsbaum ohne goldene Kugeln. In diesem Jahr gab’s alles aus der Ecke Rot, Pink und Violett.

Ewig hin und her überlegt, ob ich Weihnachten zu meiner Mutter fahre oder nicht. Wir kennen alle die guten Argumente: Omikron, Kontaktbeschränkungen usw. Meine Gegenargumente, die schlussendlich überwogen: Ich bin im vergangenen Jahr brav zuhause geblieben und habe damit das letzte Weihnachten verpasst, an dem Papa noch zuhause gelebt hat (er ist seit August in einem Pflegeheim). Das Mütterchen ist auch nicht mehr die Jüngste, und obwohl ich natürlich davon ausgehe, dass sie 100 Jahre alt werden wird, möchte ich nicht im nächsten Jahr denken, dass ich womöglich auch ihr letztes Weihnachten zuhause verpasst habe. Ich bin dreifach geimpft, fahre im Zug immer in der 1. Klasse (weniger Leute) und hatte bisher immer eine schöne grüne Corona-App nach Zugfahrten. Daher werde ich fahren.

In der gestrigen Pressekonferenz erwähnte Minister Lauterbach, dass die Dreifachimpfung die Schutzwirkung vor symptomatischer Infektion auf 75% erhöhe, falls diese Wirkung nach zwei Impfungen schon nachgelassen habe (bei ca. 12.30 min). Und in einem Artikel der SZ (finde ich gerade nicht in meinem Verlauf) berichtet eine Krankenhausmitarbeiterin, dass hohes Gewicht in der Anfangsphase der Pandemie ein Risikofaktor gewesen sei; inzwischen bestimme aber der Impfstatus, ob man auf der Intensivstation landet oder nicht. Das hat mich beides etwas beruhigen können.

Ich werde im Norden genau vier Leute sehen, die alle mindestens doppelt geimpft sind, und allerhöchstens noch einen Supermarkt und ein, zwei Mitarbeiter im Pflegeheim, in dem man einen aktuellen Test vorlegen muss, auch wenn man hundertmal geimpft ist. Ich hoffe, es wird okay sein.